Schweiz 1970: Der Rechtspopulist James Schwarzenbach lanciert die Überfremdungsinitiative und löst eine beispiellose Debatte aus. Die italienischen Immigranten wehren sich.

288 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-85869-898-8, 2. Auflage

Mit historischen Fotos
Book on Demand

Erschienen am 10.11.2011

Als die Italiener noch Tschinggen waren

Der Widerstand gegen die Schwarzenbach-Initiative

EUR 33,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Wie nahmen die italienischen Immigranten die Schwarzenbach-Initiative 1970 wahr, und wie reagierten sie darauf? Wie sah ihr Widerstand aus, und wer eilte ihnen zu Hilfe? Welche Wirkung hatte ihr Kampf, und wie sieht der lange xenophobe Schatten aus, aus dem sie heraustraten?
Dieses Buch beleuchtet die Vorgeschichte, die Höhepunkte und die Nachwehen der Schwarzenbach-Initiative gegen die »Überfremdung der Schweiz« aus Sicht derjenigen, die damals ein Schattendasein fristeten. Die italienischen Immigranten waren zu jener Zeit Hauptgegenstand der öffentlichen Diskussionen und der politischen und kulturellen Sorgen der Schweizer, fanden jedoch selbst kaum Gehör. Welches waren also ihre Sorgen und Hoffnungen Das »artfremde Gewächs« und die »braunen Söhne des Südens«, wie Schwarzenbach sie nannte, gehören heute längst zum Bild einer »mediterranisierten« Schweiz. Der Espresso ist zur Selbstverständlichkeit geworden, und an jeder Ecke verströmen Pizzerias den Duft Süditaliens. De facto haben heute aber in diesem Theater der nationalen Eitelkeit bloss die Schauspieler gewechselt, die Rollen sind geblieben. Die Enkel Schwarzenbachs schüren die Fremdenfeindlichkeit zum gleichen politischen Zweck, aber mit mehr Erfolg.

Angelo Maiolino, geboren 1976 in Winterthur, Studium der Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Zürich und Perugia. Forschungsschwerpunkte: politische Theorien, Kulturtheorien und Migrationsgeschichte. Dissertierte über »Politische Kultur in Zeiten des Neoliberalismus«. Er lebt in Zürich.

»Die Besonderheit seines Buches besteht darin, dass erstmals analysiert wird, wie sich die italienische Gemeinschaft in der Schweiz gegen diesen Angriff auf ihre Anwesenheit im Land organisierte und welche Argumente sie entwickelte, um der Schwarzenbach-Initiative entgegentreten zu können.«

Kurt Seifert, P.S.

»Maiolino leuchtet die grundlegende Mechanik der Fremdenfeindlichkeit aus, [...] und versäumt es nicht, vor Schwarzenbachs Erben in der SVP zu warnen. Die ›Kulturalisierung‹ der Einwanderungsfrage werfe weiter politischen Profit ab, wenn auch nicht mehr auf Kosten der Italiener: ›Die Rollen sind geblieben, nur die Darsteller haben gewechselt.‹«

Daniel Di Falco, Tages Anzeiger
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