Rund 50 Momentaufnahmen aus der Geschichte der Landwirtschaft in Afrika – anschaulich, provokativ, überraschend.

260 Seiten, × cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-85869-404-1, 1. Auflage
Erschienen am 01.01.2009

Elefanten in der Sahara

Agrar-Geschichten aus Afrika

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Elefanten und Giraffen bevölkerten vor 12 000 Jahren die Regionen der Sahara. Das ist die Erklärung für die berühmten Felszeichnungen in der heutigen Wüstengegend. Das Land war damals nicht ausgetrocknet, sondern fruchtbar. Das ist eine der Geschichten, die der Journalist, Agrarsoziologe, Entwicklungsexperte und Priester Al Imfeld in diesem Buch präsentiert. Es versammelt Momentaufnahmen aus der 50 000 Jahre zurückreichenden Agrargeschichte Afrikas, des »dunklen« oder »prähistorischen« Kontinents, dem lange Zeit kein Fortschritt und keine eigene Geschichte zugestanden wurde. Im Kapitel »Zwischen Bibel und Marx« etwa erzählt der Autor, wie die »objektive« Datierung der Archäologen bis vor Kurzem von Mythen geleitet und geprägt war.
Heute müssen die meisten Annahmen über die Entstehung der afrikanischen Landwirtschaft revidiert werden. Die Umorientierung ist aber auch eng mit der Entkolonialisierung verknüpft. Um ihre Landnahme zu rechtfertigen, hatten die Kolonialisten den Einheimischen nämlich ein primitives Agrar- und Stammesverhalten unterstellt, das ihre »Zivilisierung« notwendig machte.
Ob Archäologie oder Religion, Pflanzenzucht oder Soziologie, Geologie oder Psychoanalyse – die im Erzählton gehaltenen Agrargeschichten werfen einen assoziativen, interdisziplinären und höchst eigenwilligen Blick auf die hergebrachte Forschung, stellen bequeme Vorurteile infrage und bieten neue Deutungen an. Aber sie wollen selber nicht Dogma oder Kanon sein, sondern eine ideenreiche Anregung zum Weiterdenken.

Al Imfeld, geboren 1935, wuchs im Luzernischen auf. Studium der Theologie, Philosophie, Soziologie, dann Journalismus und Agrarwissenschaften. Aufenthalte in afrikanischen Ländern, wo er u. a. Agrarwissenschaften unterrichtete. Al Imfeld war Entwicklungsexperte, Geschichtenerzähler und Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen. Er verstarb am 14. Februar 2017.

Lotta Suter, geboren 1952, studierte Philosophie, Politologie und Publizistik in Zürich. Mitbegründerin und langjährige Redaktorin der Schweizer Wochenzeitung WOZ. 1997 wanderte sie mit ihren vier Kindern in die USA aus. Sie lebt in der Nähe von Boston und arbeitet als USA-Korrespondentin für verschiedene Medien.

»Al Imfeld verpackt seine Erkenntnisse in Agrargeschichten aus Afrika, aber der Untertitel des Buches ist zu bescheiden: Hier werden nicht nur Geschichten erzählt, hier geht es um Geschichtsschreibung.«

Daniel Goldstein, Der kleine Bund