»Walsh zeichnete sich aus durch seine Art, sich mit der Realität einzulassen, durch eine fast einmalige analytische Begabung, durch seine persönliche Integrität und sein politisches Engagement.« Gabriel García Márquez

182 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-472-0, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 15.04.2012

Wer erschoss Rosendo García?

Ein Bericht

Aus dem Spanischen von Manfred Heckhorn
EUR 21,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Ein Wortgefecht zwischen gewerkschaftlichen Aktivisten im Restaurant La Real im Stadtteil Avellaneda von Buenos Aires mündet in eine Schießerei mit drei Toten und mehreren Verletzten. Die Sache wird von den Ermittlungsbehörden vertuscht, verdreht und schließlich ad acta gelegt. Walsh entwirrt bei seinen Recherchen den Knäuel der Ereignisse. Im Vordergrund steht der Glücksritter Rosendo García, einer der drei Toten, der ins Kreuzfeuer geraten war. Im Wesentlichen aber geht es um das Drama der peronistischen Gewerkschaftsbewegung der 1960er-Jahre, in dessen Zentrum der allmächtige, korrupte Gewerkschaftsboss Agustín Vandor, ein Rechtsperonist, steht und wirkt – ohne ihn läuft gar nichts. Hatte er auch mit dem Gewaltexzess im La Real zu tun?
Nach Das Massaker von San Martín ist Rosendo der zweite »dokumentarische Roman« von Rodolfo Walsh, der auf minutiösen journalistischen Recherchen beruht und sich liest wie ein politischer Kriminalroman.

Rodolfo Walsh, 1927 in der argentinischen Provinz Río Negro geboren als Abkömmling von irischen Einwanderern. Er wurde 1977 während der Militärdiktatur in Buenos Aires von Sicherheitskräften getötet, nachdem er in einem offenen Brief die Militärjunta gegeißelt hatte. Walsh war Journalist und Schriftsteller und ist heute einer der bekanntesten Vertreter der modernen argentinischen Literatur.

»Es ist nicht die Suche nach den Mördern, sondern die Darstellung der systematischen Vertuschung des Verbrechens durch Gewerkschaft, Polizei und Justiz und schliesslich deren Enttarnung durch Walsh, die an den Texten fasziniert.«

Eva Karnofsky, SWR 2 Forum Buch

»Wer erschoss Rosendo Garcia? ist ein aufwühlendes J'accuse, das Vandor und seine Leute nicht nur als Mörder ihrer beiden Gegner wie ihres eigenen Genossen enttarnt, sondern auch als Steigbügelhalter des putschenden Generals Onganía, mit dem die argentinische Katastrophe beginnt, die fast 20 Jahre dauert.«

Pieke Biermann, Deutschlandradio
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