Ein erschütternder Roman über das Schicksal eines »verbotenen« Kinds italienischer Saisonarbeiter der Sechzigerjahre – nominiert für den Schweizer Buchpreis 2018.
Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich
Das Eidechsenkind ist in Italien daheim und im Gastland zu Hause. Hier muss es sich verstecken: unter der Kredenz, im Schrank, in der Abstellkammer. In Ripa hingegen rennt der Junge wie alle Kinder dem Ball hinterher, jagt draußen den Wespen nach, gleitet von einer Umarmung in die andere. Dort, bei Nonna Assunta, wo ein Haus darauf wartet, fertig gebaut zu werden.
Hier im Gastland geht der Vater Tag für Tag auf den Bau, die Mutter in die Fabrik – das Eidechsenkind lässt Stunden und Tage verstreichen. Es vermisst die Wohnung mit seinen Schritten, hört die Nachbarin um Mehl bitten, die Kinder im Hof Fangen spielen, sieht die Stiefel des Padrone, der gerne zum Abendessen kommt und lange bleibt.
Bis es sich eines Tages zu heimlichen Streifzügen ins Treppenhaus hinauswagt, in andere Wohnungen, wo niemand die Gegenwart des Eidechsenkindes auch nur ahnt. Einzig Emmy, dem Mädchen, das neu im dritten Stock wohnt, gibt sich das Eidechsenkind zu erkennen. Der Dachstock gehört ihnen, doch bald will Emmy hinaus in die Welt, eine Band gründen, ans Meer.
Aus der Sicht eines Kindes erzählt Vincenzo Todisco in diesem erschütternden Roman von einem klandestinen Schicksal in einem belebten Wohnhaus, von kindlichem Einfallsreichtum und heimlicher Freundschaft.
Vincenzo Todisco, 1964 als Sohn italienischer Einwanderer in Stans geboren, studierte Romanistik in Zürich und lebt heute als Autor und Dozent in Rhäzüns. Für sein literarisches Schaffen wurde er 2005 mit dem Bündner Literaturpreis ausgezeichnet. Im Rotpunktverlag liegen seine Romane in deutscher Übersetzung vor. Das Eidechsenkind ist seine erste Buchveröffentlichung auf Deutsch, mit der der Autor für den Schweizer Buchpreis 2018 nominiert war.
Wie prägt die Geschichte der Eltern die Kinder und umgekehrt? Wie findet man über die Generationen hinweg eine Sprache für das Erlebte und macht es allenfalls sogar zum Gegenstand von Kunst? Darüber sprechen an diesem Abend eine Videografin, eine Fotografin und ein Autor.
Vincenzo Todisco, Sohn italienischer Einwanderer, erzählt in dem Roman »Das Eidechsenkind«, wie Einwandererfamilien oft brutal auseinandergerissen worden sind. Darüber werden an diesem Abend auch noch zwei weitere Gäste sprechen: Ayse Yavas hat in der Fotoausstellung «Und dann fing das Leben an» die Geschichte ihres Vaters aufgegriffen, der einer der ersten türkischen Arbeitsmigranten in der Schweiz war. Und der Band »Und so blieb man eben für immer« (re:sonar Verlag 2024, hrsg. von Jehona Kicaj und Carl Philipp Roth) erzählt Geschichten von Gastarbeiter*innen und ihren Kindern.
Moderation: Shqipe Syleimani, Büchertisch: mille et deux feuilles – Buchhandlung zum Mittelmeer und mehr, Eintritt: 22.-
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1. No kisses. No hugs. … no handshake, but many video faces. 2. Was hilft dir, wenn dir Corona und alles drumherum über den Kopf zu wachsen droht? Alte Fotos anschauen, man kann sich dabei so gut ...
Unter anderen Umständen hätte ich sie heute mit einem Aprilscherz überrascht. Diesmal ist mir aber nicht zum Scherzen zumute. Ich gehe seit mehr als vierzehn Tagen nicht mehr in ihre Wohnung, auch ni...