»Vogel friss oder stirb. So heißt das Land, aus dem hier zwei Geschwister aufbrechen – zu ihrer unerbittlichen Suche, was das Leben jenseits dieses Lands für sie zu bieten hat.«
Friederike Kretzen

328 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-889-6, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 09.09.2020

Siebenmeilenstiefel

Roman

EUR 22,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Andrea stellt sich vor, auf dem Rücken eines Drachens über ihrem Dorf zu fliegen. Sie ist Anfang zwanzig, ihre Mutter hat die Familie vor zehn Jahren verlassen, der alkoholabhängige Vater bezieht Invalidenrente. Über solche Dinge wird zu Hause lieber geschwiegen, und Andrea erfährt am eigenen Leib: Wer über alte Geschichten nicht spricht, der wird sie auch nicht los.
Für ihren Bruder Michl, der lieber Rockmusiker als ein dorfbekannter Schulversager wäre, denkt Andrea sich eine Fluchtgeschichte aus. Als sie ihren Vater und seine Schwägerin bei einem Annäherungsversuch erwischt, merkt sie: Michls Fluchtgeschichte muss auch ihre eigene werden. Zwei Tage später sitzen die Geschwister im Pick-up des Onkels und suchen das Weite.
Andrea erzählt, erinnert, und sie erfindet. So auch eine kühnere Version ihrer selbst namens Ariane, die sie ermutigt, im wirklichen Leben über sich hinauszuwachsen – wenn sie sich, einmal in Basel, auf die Suche macht nach dem, was von ihrer Familie übrig ist. Und ein junger Mann namens Bastian auf dem Fahrrad um die Ecke kommt.

Klug, dialogstark und mit vergnüglicher Fantasie lässt Simon Deckert uns eine Reise miterleben, die die Vergangenheit einholt und die Zukunft mit Händen greift. Ein überraschendes Debüt!

Simon Deckert, Jahrgang 1990, wuchs in Liechtenstein in einer österreichischen Familie auf und lebt heute in St. Gallen. Nach zwei Semestern Anglistik und Philosophie wechselte er 2009 ans Schweizerische Literaturinstitut in Biel, wo er 2013 abschloss. Es folgte ein Schreibstipendium des österreichischen Ministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien. 2014–2017 absolvierte er den MA Contemporary Arts Practice an der Hochschule der Künste Bern. Seine Texte wurden in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht; neben dem Schreiben ist er als freier Lektor und Mentor sowie als Musiker tätig. Siebenmeilenstiefel ist sein erster Roman.

»Wie der Titel erahnen lässt, werden in Siebenmeilenstiefel Geschichten vom Weggehen erzählt. Die Mutter ist verschwunden, der Vater ist auch nicht mehr derselbe, nun brechen Andrea und Michl auf. Zu Andreas Suche nach dem Verlorenen gesellt sich im Laufe des Romans auch das Loslassen-Können, das sie als Tochter eines kranken Vaters und als ältere Schwester erst lernen muss. Diese Entwicklung vermittelt Deckert äusserst sensibel und mit feinem Gespür für seine Figuren. Er scheut sich in seinem Debüt weder vor schwierigen Themen noch vor den Grautönen des Lebens.«

Jana Bersorger, Schweizer Buchjahr

»Nicht nur in der Erfindung des Ganzen, auch im Detail finden sich immer wieder Anzeichen einer vielversprechenden Meisterschaft. Etwa da, wo der »Mann mit dem Afro« den blinden Bernhard einfallsreich durch das Dorf führt, oder in jenem Traum, in dem Andrea anstelle ihres Bruders den Todessprung von der Kornhausbrücke ausführt.«

Charles Linsmayer, St. Galler Tagblatt

»Simon Deckert hat mit "Siebenmeilenstiefel" ein höchst ambitioniertes, filigran gezeichnetes Romandebüt vorgelegt. Und das verspricht eine spannende Zukunft als Autor.«

Ingrid Bertel, ORF

»Des Autors Debütroman ist eine Mischung aus Coming-of-Age- und Familiengeschichte. Bemerkenswert und außergewöhnlich macht das Buch die Stilistik, die durch erzähltechnische Tricks raffiniert unterstützt werden.«

Christian Eidloth, ekz.bibliotheksservice

»Hat der Leser sich einmal auf diese ebenso poetische wie an Überraschungen reiche Erzählweise eingelassen, möchte er das Buch kaum mehr aus der Hand legen.«

Valentin Herzog, Der kluge Panther

»Man überlässt sich gern dern stetigen Fluss dieses Texts, taucht irgendwann auf und reibt sich die Augen: Was war das?«

Eva Bachmann, Saiten

Blogbeiträge zum Buch

  • Fragegebogen von Simon Deckert

    Simon Deckert / 22. February 2021

    1. No kisses. No hugs... But clandestine kisses and conspirative hugs.   2. Was hilft dir, wenn dir Corona und alles drumherum über den Kopf zu wachsen droht? Musikhören. Mein Album des ersten Lockdo...