Einer, der für die Politik lebte und an die Zukunft des Sozialismus glaubte. Zum 100. Todestag von August Bebel am 13. August 2013.
Mit 16 Seiten sw-Bildteil
August Bebel, der »Kaiser der Arbeiter«, war die Führungsfigur der deutschen Arbeiterbewegung von Mitte der 1860er-Jahre bis zu seinem Tod am 13. August 1913. Sein Weg vom einfachen Drechslergesellen zum »Polit-Star« des deutschen Kaiserreichs stand paradigmatisch für den Aufstieg der Arbeiterbewegung.
Bebels Wirken verband den Kampf um soziale Gerechtigkeit mit bürgerschaftlichem Engagement. In Bebels Lebensweg und Arbeit spiegeln sich Fragen, die bis heute aktuell sind: Fragen nach der Integration in die Gesellschaft, nach sozialer Gerechtigkeit und politischer Partizipation sowie nach der Zukunft unserer Gesellschaft.
Das Buch verortet August Bebel in einer von Kapitalismus, Industrialisierung und zunehmender Politisierung geprägten Gesellschaft. Es zeigt dabei einen vielgestaltigen Charakter, der souverän die Parteigelder auf dem Kapitalmarkt anlegte, gegen Militarismus und Aufrüstung kämpfte, aber durchaus bereit war, Deutschland gegen das zaristische Russland zu verteidigen. Einer, der für die Politik lebte und an die Zukunft des Sozialismus glaubte, ohne sich grundsätzlich der Reformpolitik zu verschließen.
Jürgen Schmidt, geboren 1963 in Würzburg. Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg, Innsbruck und Berlin (Freie Universität). Wissenschaftlicher Mitarbeiter u.a. am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, seit 2009 im Internationalen Geisteswissenschaftlichen Kolleg »Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive« an der Berliner Humboldt-Universität. Diverse Buchveröffentlichungen. Freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen wie FAZ, ZEIT, Tagesspiegel.