Arthur Bloch, Viehhändler jüdischen Glaubens, wohnhaft in Bern, verlässt vier Tage vor Adolf Hitlers 53. Geburtstag kurz vor fünf Uhr morgens ohne erkennbare Beunruhigung seine Wohnung. Wie jeden Monat reist er zum Markt nach Payerne im Kanton Waadt. Er werde nachmittags zurückkehren, sagt er zu seiner Frau. Diese hat ihn nie wieder lebend gesehen. Bloch wurde ermordet, weil er Jude war – 1942 in der Westschweiz. Ein politischer Mord, der das Fanal für eine weit reichende »Abrechnung« mit den Juden in der Schweiz werden sollte. Wer waren die Mörder und ihre Hintermänner? Wie wurde mit ihnen verfahren? Wie ging die schweizerische Öffentlichkeit mit diesem Verbrechen um? Eine dokumentarische Erzählung über den Antisemitismus schweizerischer Prägung; aufgearbeitet aufgrund neu zugänglicher Gerichtsakten.
Hans Stutz, geboren 1952, ist Journalist und schreibt u.a. für die Schweizer Weltwoche und die Wochenzeitung (WOZ) sowie die Jüdische Rundschau. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Kriminalität, Rassismus und Rechtsextremismus. Verfasser der Chronologie rassistischer Vorfälle in der Schweiz. Er lebt in Luzern.