30 Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens

224 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Broschur
ISBN 978-3-85869-926-8, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 25.08.2021

Die Macht des Ethnischen

Sichtbare und unsichtbare Trennlinien auf dem Balkan

EUR 25,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Cyrill Stieger hat in den vergangenen Jahren die Orte wieder besucht, über die er während der Kriege berichtete; er war in Kroatien, Serbien, Bosnien, Kosovo. Er sprach mit den Menschen, auch mit Amtsträgern, fragte sie, ob sich die in den Kriegen aufgerissenen ethnischen Trennlinien, etwa in Vukovar oder in Mitrovica, verfestigt haben oder ob sie sich mit einer neuen Generation aufweichen. Was muss passieren, um den Fluch des Ethnischen zu brechen?
Das Buch verbindet anschauliche Reportagen mit politischen und historischen Analysen. Es geht um Identitäten und um die Folgen des Nationalismus, um unvereinbare Geschichtsbilder und darum, wie Erinnerung von nationalistischen Politikern manipuliert wird, außerdem um die Schwierigkeiten der Aussöhnung. Es sind Themen, die in Zeiten des erstarkten Nationalismus und zunehmender autoritärer Tendenzen auch anderswo in Europa, in Polen und in Ungarn, aktuell sind. Aber der Pragmatismus und die Hoffnungen der Menschen auf dem Balkan geben Zuversicht.

Cyrill Stieger, 1950 geboren, studierte slawische Philologie und osteuropäische Geschichte in Zürich und Zagreb. Nach Stationen als Assistent an der Universität Zürich und Mitarbeiter der Schweizer Botschaft in Moskau war er von 1986 bis 2015 Balkankorrespondent der Neuen Zürcher Zeitung. Heute lebt er wieder in Zürich. 2017 erschien sein Buch Wir wissen nicht mehr, wer wir sind. Vergessene Minderheiten auf dem Balkan.

»Cyrill Stiegers genau recherchiertes, differenziertes und kluges Buch hilft dabei, die Region in ihrer ganzen Komplexität und mit vielen Schattierungen besser zu verstehen.«

Andreas Reich, NZZ

»Aus dem Buch sprechen eine tiefe Kenntnis der Region und die Bereitschaft, hinter die Fassaden zu blicken.«

Martina Läubli, NZZ am Sonntag

»Cyrill Stieger zeichnet ein düsteres, wenn auch durchaus realistisches Bild von den politischen Realitäten in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Gleichzeitig zeigt er immer wieder auf, wie nationalistische Propaganda durch das Alltagshandeln der Menschen durchbrochen wird.«

Dirk Auer, Deutschlandfunk

»Ein aufschlussreiches Buch, geschrieben in jenem Stil unaufgeregter Sachlichkeit, der einst durchgängig für die NZZ prägend war.«

Michael Martens, FAZ

»An den Orten, die Stieger besucht, geht alles seinen geregelten Gang. Gerade deshalb wirken viele seiner so anschaulichen Beobachtungen doch beklemmend.«

Jens Schneider, Süddeutsche Zeitung

»’Selektives Gedenken’ beklagt Stieger, der mit multiperspektivischem Ansatz denkt und schreibt und auch die kleinen sozialen Wunder oder pragmatischen Kompromisse skizziert, dort, wo sich ethnische Grenzen lockern und lösen, und Zukunft vorstellbarer wird.«

Caroline Fetscher, Tagesspiegel
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