»Ich würde gern von hier verschwinden. Einen Bus nehmen, irgendwohin fahren, eine Küche haben, zu Hause eine Pflanze gießen.«
Eine junge Frau steht vor dem Nichts. Nach einem Zusammenbruch ist sie in der Psychatrie, auf der anderen Seite des Lebens gelandet. Hier werden ihr starke Medikamente verabreicht, und jeden Morgen wird sie mit einem Glas Marmelade gefüttert – damit der Appetit wiederkommt. Völlig aus dem Leben geworfen, muss sie die Leere und die Sprachlosigkeit aushalten. Nicht zu wissen, was mit ihr werden wird. Warten, dass ein Ende des Tunnels in Sicht kommt. Nach Wochen entstehen wie durch ein Wunder erste Momente: Sie entdeckt die anderen, nähert sich Robert, der trotz seines Traumas die Sprache nicht verloren hat. Gemeinsam brechen sie auf zu jener seltsamen Bar unter Bäumen, wo man das normale Leben spielt, oder sie liegen des Abends auf dem Rasen der Klinik – als wären sie in den Ferien.
Ghislaine Dunant berichtet in einer schlichten melodiösen Sprache aus dem Inneren der Psychatrie. Sie erzählt von einer totalen Erstarrung und einer zögerlichen, scheuen und schließlich beinah heiteren Übertretung der Schwelle des Klinikparks – von der Rückkehr ins Leben.
Ghislaine Dunant, in Paris geboren, ist eine schweizerisch-französische Autorin. Nach Stationen in Basel, Genf und in der Zentralschweiz lebt sie heute in Paris. Ein Zusammenbruch, 2007 im Original bei Grasset erschienen, ist ihr vierter Roman und wurde 2008 mit dem Prix Michel Dentan ausgezeichnet.