»Hier stellt eine junge Frau ihrer Einsamkeit den Charme eines melancholischen Chansons entgegen.«
Les Inrockuptibles

176 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-792-9, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 23.07.2018

Ende der Spielzeit

Roman

Aus dem Französischen von Gabriela Zehnder
EUR 19,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Er hatte gesagt, er sei vor Einbruch der Dunkelheit zurück. Sie wartete lange, setzte sich ans Klavier, doch sein Schreibheft verwaiste auf dem Tisch.
Er, von dem sie immer noch ein Foto in der Tasche trägt. Er, den sie auf einer Seinebrücke kennengelernt hat, wo er Musik machte. Er, der sich mit Leib und Seele der Literatur verschrieben hatte, der erst keinen Verlag fand und dann international gefeiert wurde, mit dem sie zusammenlebte und Reisen in die USA unternahm, er fehlt. Für immer.

Wenig später ist Valentine mit einer Gruppe von Schauspielern auf Theatertournee. Abend für Abend spricht sie ihre paar Verse auf den Bühnen von Lausanne, Hamburg, Zürich, Wien, Bochum, München und anderswo. Das Leben in hundert Hotelzimmern befördert sie in einen Tunnel der Erinnerungen, wirft sie zurück in eine Zeit verrückten Glücks, das ihr unter den Händen zerbrach.

Marie Modiano verwebt in diesem autofiktionalen Roman das unbehauste Dasein einer jungen Künstlerin, die erstmals die Härten des Theaterbetriebs zu spüren bekommt, mit dem Widerhall einer frühen, tiefen Liebe. Aus Spiel, Traum und Wirklichkeit kristallisiert sich eine feinsinnige, völlig nostalgiefreie Erzählung heraus – ein Abschied in jener Art, wie man einem Kometen hinterhersieht.

Marie Modiano ist Musikerin, Schriftstellerin, Schauspielerin. Geboren 1978 in Paris, Schauspielausbildung an der Royal Academy, London. Weitere Auslandsaufenthalte, u.a. in den USA und in Berlin. Verschiedene Filmrollen und Theaterengagements, Zusammenarbeit u.a. mit Luc Bondy; Veröffentlichung mehrerer Bücher und CDs mit Chansons. Ende der Spielzeit ist Modianos zweiter Roman und die erste Buchveröffentlichung auf Deutsch.

»Die Erkenntnis, dass die eigene Identität niemals mehr ist als ein mehr oder minder stabiles Konstrukt, inszeniert Marie Modiano literarisch ziemlich gekonnt. (...) Ende der Spielzeit ist literarisch so komponiert, wie Erinnerung funktioniert: widersprüchlich, ungeordnet, schwärmerisch und sehnsuchtsvoll.«

Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk

»Kommt Modiano senior nicht von den Mysterien seines längst vergangenen Paris los, setzt die Tochter ihre Valentine den trüben Seiten eines heimatlosen Künstlerdaseins aus, in dessen Leerräumen sie dem Mysterium einer frühen, unmöglichen Liebe nachtrauert und an ihrer Identität zweifelt. Dabei entwickelt Marie Modiano eine durchaus eigene, feine und zugleich bildstarke Sprache.«

Peter Burri, Basler Zeitung

»Ein Reisebuch durch ein Leben, das mit einer Trennung aus dem Tritt geriet.«

Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch

»Mit jeder Seite wird wird die autofiktionale Erzählung mehr und mehr zu einem Blick durch ein Kaleidoskop. Zusammenhänge lösen sich auf, Bilder setzen sich neu zusammen. Dennoch lässt sich der leisen Erzählung gut folgen.«

Mareike Liedmann, ekz.bibliotheksservice

»In federleichten Formulierungen und mit schonungslos ungeschöntem Blick zerlegt Modiano theatrale Trugbilder und schöngeistiges Schickeria-Gewäsch.«

Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung
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