»Es lächelt der See, er ladet zum Bade, Der Knabe schlief ein am grünen Gestade« Friedrich Schiller, Wilhelm Tell
Mit Farbfotos, Übersichtskarte und Serviceteil
Literarische Wanderungen in der Zentralschweiz
Die Zentralschweiz ist eine literarische Landschaft von unglaublichem Reichtum. In zahllosen Werken wird die teils raue, teils liebliche Gegend zwischen Vierwaldstättersee und Gotthard zum Schauplatz aufregender Geschichten: August Strindberg gelingt es, mythische Stimmungen mit der grellen Realität des Gotthardtunnelbaus zu verschmelzen, Thomas Hürlimann und Tim Krohn loten die Tiefen des Zugersees aus, während F. Scott Fitzgerald nur kurz Station macht, Friedrich Schiller imaginiert von seinem Weimarer Schreibtisch aus eine Überquerung des Surenenpasses, Meinrad Inglin versetzt uns rund um Schwyz zurück in die Zeit der Völkerwanderungen, mit F. H. Achermann erleben wir einen Wildhüter-Wilderer-Showdown am Schwalmis, Cécile Lauber und Gertrud Leutenegger verfremden den Urnersee auf poetische Weise, und Christina Viragh scheint auf Heinrich Federer zu antworten, wenn beide über den Pilatus schreiben und dem Luzerner Hausberg noch mehr Rätselhaftigkeit verleihen, als er ohnehin besitzt.
15 literarische Wanderungen eröffnen ungeahnte Zugänge zu diesen erzählten Welten. Die Spuren führen in Bergtäler, zu Wasserfällen, auf Alpwiesen, über Pässe und zu Seeufern, in Kavernen und Stollen.
Barbara Piatti, geboren 1973, ist promovierte Germanistin und Forschungsgruppenleiterin an der ETH Zürich. Ihr Projekt trägt den Titel Ein literarischer Atlas Europas und verbindet Literaturwissenschaft, Kartografie, Webtechnologie und visuelle Gestaltung. Sie hat sich mehrfach mit der Vierwaldstättersee- und Gotthardgegend befasst, u.a. in Tells Theater (2004) und Die Geographie der Literatur (2008). Sie lebt mit ihrer Familie in Basel.