»Wenn du nicht selber Politik machst, dann machen andere sie gegen dich.«
Wind des Wandels aus Spanien
»Der Wind des Wandels bläst durch Europa, um Angela Merkel hingegen wird es einsam«, rief Podemos-Chef Pablo Iglesias Turrión den 300 000 Anhängern zu, die sich Anfang Februar 2015 aus ganz Spanien in Madrid versammelt hatten.
Podemos (Wir können) ist innerhalb kürzester Zeit zu einer starken politischen Kraft in Spanien geworden. Dabei ist der 37-jährige Leader alles andere als ein Volkstribun oder ein Charismatiker – der Politologieprofessor, den die Süddeutsche Zeitung als »radelnden Softie mit Pferdeschwanz« bezeichnet hat, wirkt eher zurückhaltend. Sein wichtigstes politisches Instrument sind die Social Media. Aber er schreibt auch Bücher.
Dieses Buch ist eine Führung durch das politische Denkgebäude der jungen Partei. Es geht darum, die Demokratie von unten neu zu erfinden, sich die eigene Geschichte anzueignen, die Kontinuität der herrschenden Politik seit Franco sichtbar zu machen und die allumfassende Macht der Wirtschaft zu beschränken. Es geht auch darum, die globale kapitalistische Einheitspartei (die »Wall-Street-Partei«) in die Schranken zu weisen, in der sich die jeweils regierenden Parteien der einzelnen Länder Europas bis hin zur Sozialdemokratie zusammenfinden und die allenthalben eine zerstörerische Austeritätspolitik diktiert.
Das Buch ist, so Iglesias, »ein Werkzeugkasten für den politischen Diskurs«. Für diejenigen, »die für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen«.