Slow Living weitet die Prinzipien von Slow Food auf alle Aspekte des Lebens aus – eine bewusste Subversion, die alternative Formen von Arbeit, Freizeit, Familie und Sozialkontakten hervorbringt.
Langsamkeit im globalen Alltag
Bei Slow Living geht es vor allem um die Zeit. Im Kern besteht langsames Leben in dem Versuch, das heutige Lebenstempo so zu verändern, dass dem Alltagsleben mehr Zeit gewidmet werden kann. Der Alltag muss Raum lassen für Verzauberung, Genuss und Staunen.
Die Kulturwissenschaftlerin Wendy Parkins und der Politologe Geoffrey Craig analysieren auf der Grundlage zahlreicher Zeugnisse der aktuellen Debatten die Möglichkeiten und Folgen einer alternativen, auf Langsamkeit basierenden Form des Alltagslebens. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der global organisierten Ernährungsbewegung Slow Food: Im Wesentlichen ist Slow Living die Ausdehnung der Philosophie von Slow Food auf alle Lebensbereiche. Kritisch hinterfragen die beiden Autoren Thesen und Meinungen, orten Widersprüche und Fallen und gelangen so zu einer wegweisenden Konzeption des Slow Living. Slow Living soll nicht eine Flucht aus der globalen Kultur in eine erstarrte Vergangenheit sein und hat auch nichts mit Abschottung zu tun. Der Ansatz weist vielmehr über den privaten Rahmen hinaus zur Frage, wie wir heute und in Zukunft leben sollen.
Geoffrey Craig ist Dozent für Politologie an der Universität Otago in Neuseeland. Er forscht in den Bereichen politische Kommunikation, Medien und Öffentlichkeit, Journalismus und Demokratie, Medien und Umwelt, Lifestyle.