Unter dem Saisonnierstatut lebten mehrere tausend versteckte Kinder in der Schweiz – eingeschlossen daheim, ausgeschlossen vom Leben.
Vorwort von Franz Hohler
Die Kinder der italienischen Saisonniers erzählen von Trennung und Illegalität
Weil der Familiennachzug für die italienischen Saisonniers in der Schweiz verboten und auch für die meisten Jahresaufenthalter praktisch unmöglich war, standen sie vor der Entscheidung: entweder die Kinder »am Telefon aufwachsen« hören – oder aber sie mitnehmen, was bedeutete, sie vor den Behörden zu verstecken.
Marina Frigerio lässt diese »verbotenen Kinder« erzählen. Wie fühlt sich das an als Kind, die meiste Zeit eingeschlossen daheim und ohne Kontakt zu anderen Kindern, was macht eine solche Situation mit einer Familie, und wie findet man trotzdem seinen Weg?
Die Aufarbeitung ist für die ehemaligen Saisonnierkinder und ihre Familien dringend nötig. Was sich in ihren Geschichten offenbart, ist ein humanitärer Skandal, der sich tagtäglich, nebenan, mitten unter uns ereignet hat. Umso mehr ist es an der Zeit, dieses Thema ins Bewusstsein zu holen. Zumal die jüngste Volksabstimmung gegen die »Masseneinwanderung« gezeigt hat, wie schnell Errungenschaften in der Migrationspolitik wieder infrage gestellt werden können.