»Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht«
Mit Fotografien von Yvonne Böhler und Bildern von Jacqueline Benz
Jahrbuch der Schweizer Literaturen »Scham(los)«
»Schäm dich!« oder »Schämst du dich nicht?« hörten Kinder früher; heutige Teenager versuchen, ihre Eltern von den Kameraden fernzuhalten, denn sonst droht akutes Fremdschämen. Schamlos lügen oder schamlos bereichern sich gewisse Politiker, unverschämt verhalten sich viele Zeitgenossen – trotzdem ist es oft keine gute Idee, sie öffentlich zu beschämen. Stellte man im Mittelalter Menschen an den Pranger, geschieht das heute eher per Shitstorm im Web. Schämen kann man sich aber auch ganz allein im stillen Kämmerlein. Was hat es mit der Scham auf sich, und welche Assoziationen löst sie bei heutigen Autorinnen und Autoren aus?
Zu Gast: Hamed Abboud spricht über schamvolle Erfahrungen in Syrien und in Europa. Porträts: Ruth Schweikert, Jérôme Meizoz und Pierre Lepori Inédits: Mit dem Thema Scham und Schamlosigkeit befassen sich Zora del Buono und Levin Westermann, Laurent Cennamo und Francine Wohnlich, Virginia Helbling und Rut Plouda. Übersetzen, Carte blanche: Die drei Übersetzerinnen Ilma Rakusa, Ursula Gaillard und Anna Ruchat übersetzen und präsentieren einen Text ihrer Wahl. Das literarische Jahr 2017: Die wichtigsten Schweizer Neuerscheinungen des Jahres.