Ein aufwühlender Roman aus Argentinien über eine Frau, die in die Mühlen der Diktatur gerät.

140 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-423-2, 1. Auflage
Erschienen am 01.09.2010

Wer war Eva Mondino?

Roman

Aus dem Spanischen von Susanna Mende
EUR 16,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Wenn sie nur wüsste, wo ihr Kind ist und wie es ihm geht! Sie haben es ihr weggenommen, kaum war die Nabelschnur durchgeschnitten, damals in dem Verlies, wo man sie gefangen hielt, und sie sagten ihr, es sei tot geboren. Aber sie weiß, dass das nicht stimmt.
Eva Mondino, aus politischen Gründen inhaftiert, überlebt die Folter der Militärdiktatur, jedoch zu einem hohen Preis. Sie lässt sich auf eine sexuelle Beziehung mit ihrem Folterer ein und wird für diesen »Verrat« nach Ende der Diktatur geächtet. Doch es stellt sich nach und nach heraus, dass auch andere von den Verhältnissen profitiert oder aus Angst kollaboriert haben: die Nachbarin, die ihr kein Versteck bot, der Anwalt, der sie denunzierte, der Professor, der sie erpresste…
Zahlreiche Zeugenaussagen verweben sich zu einem Roman, der in der Form eines Untersuchungsberichts die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau erzählt, aber auch das Spektrum einer gebeutelten, verängstigten und heuchlerischen Gesellschaft aufzeigt.

María Teresa Andruetto ist 1954 in der argentinischen Provinz Córdoba geboren. Ihre Eltern waren 1948 aus dem italienischen Piemont nach Argentinien ausgewandert. Sie unterrichtet heute Literatur und unterhält Schreibwerkstätten in der Stadt Córdoba. Sie hat mehrere Romane, Gedichtbände und Jugendbücher veröffentlicht.

»In seiner unprätentiösen Eindringlichkeit gehört dieser kurze Roman zu den besten, die bisher über die argentinische Militärdiktatur geschrieben worden sind.«

Kersten Knipp, NZZ

»Wenn es eines Beweises bedurfte, dass María Teresa Andruetto zu den besten Erzählerinnen dieses Landes gehört, dann trägt dieser Beweis den Titel Wer war Eva Mondino?.

Andrés Rivera

»Eva Mondino steht exemplarisch für eine der wenigen politischen Gefangenen, die die Gräuel der Inhaftierung überlebt haben. Aus einer lebensbejahenden, kämpferischen jungen Frau, die ein Kind erwartet, wird eine Ausgestoßene, eine scheue Einsiedlerin, der nichts mehr geblieben ist. – Ein außergewöhnliches Buch.«

Ute Horak-Mayr, ekz.bibliotheksservice