Ein Bürger kann den Lauf der Geschichte verändern

264 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-85869-945-9, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 16.02.2022

Ändere deine Welt

Wie ein Bauer zum Fluchthelfer wurde

Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer und Andrea Stephani
EUR 18,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Dieses Buch ist das außergewöhnliche und bewegende Zeugnis eines Mannes, der sich gegen den Zynismus der Behörden auflehnt. Eigentlich wollte Cédric Herrou, der Welt überdrüssig, ein einfaches und zurückgezogenes Leben als Olivenbauer im abgeschiedenen Royatal führen. Doch dann sah er immer mehr Geflüchtete an der französisch-italienischen Grenze stranden, wenige Kilometer von seinem Hof entfernt. Er sah, wie die Polizei sie systematisch – und widerrechtlich – an der Weiterreise hinderte. Und er sah das Elend und Leid in den Augen dieser Menschen.
Wie viele andere hätte er seine Tür geschlossen halten und wegschauen können, entschied sich aber dafür, im Namen der Menschenwürde diesen Vertriebenen und Misshandelten zu helfen. Er brachte sie auf seinem Hof unter und fuhr sie zum nächstgrößeren Bahnhof, von wo aus sie ins Landesinnere gelangen konnten. Schritt für Schritt baute er seine Aktivitäten aus. Zunächst sammelte er im Internet Spenden für den Kauf eines größeren Autos, dann verwandelte er sein Zuhause in ein improvisiertes Empfangszentrum, wo Geflüchtete dank seines hartnäckigen juristischen Kampfes schließlich auch ein Asylgesuch stellen konnten. Sein Engagement, über das immer mehr nationale wie internationale Medien berichteten, trug ihm zahllose Verhaftungen und Prozesse ein. Gleichzeitig machte es ihn zum Gesicht des zivilgesellschaftlichen Widerstands gegen die unmenschliche Abschiebungspraxis des französischen Staates im Royatal.
Ändere deine Welt liest sich spannend wie ein Krimi. Die Autobiografie zeichnet die persönliche Entwicklung Herrous vom apolitischen Punk über den eremitischen Bauern zum Migrationsaktivisten in den Jahren 2015 bis 2020 nach.

Cédric Herrou, geboren 1979, wuchs im Armenviertel von Nizza auf. Er erwarb einen verlassenen Olivenhain in der Nähe von Breil-sur-Roya und machte ihn wieder fruchtbar. Angesichts der Not von Geflüchteten an der Grenze zu Italien entwickelt sich Herrou, der eher apolitische Punk und Einzelgänger, zum Migrationsaktivisten. 2019 gründet er zusammen mit Asylsuchenden Emmaüs Roya, die erste landwirtschaftliche Gemeinschaft der auf Hilfe zur Selbsthilfe setzenden Emmaüs-Bewegung, der er bis heute angehört.

»Mit seinem Buch legt Herrou einen aufwühlenden Zeitzeugenbericht zur europäischen Flüchtlingskrise vor.«

Sabine Bitter, Schweizer Radio SRF

»Mit seinem Buch appelliert Cédric Herrou an unser aller Gewissen – und vor allem daran, den auch bei Helfern präsenten Rassismus abzulegen.«

Burkhard Birke, Deutschlandfunk

»Ein packender Erfahrungsbericht, selbstbewusst und doch uneitel, ermutigend wie ernüchternd.«

Hans Steiger, P.S.

»Herrou erzählt seine Erlebnisse völlig unprätentiös, spart weder Rückschläge noch Konflikte aus. Seine direkte Schilderung macht den Zynismus und Rassismus deutlich, mit dem Europa auf die afrikanischen Flüchtlinge reagierte. Seine Geschichte beweist aber auch, dass das Handeln eines Einzelnen einen Unterschied macht.«

Wera Reusch, Amnesty Journal
Rotpunkt Newsletter Unser Newsletter hält Sie über das Geschehen rund um unsere Bücher und Autor:innen auf dem Laufenden.