Ein heiteres Buch über die Schönheit des Unbedeutenden und das Gewicht des Alltäglichen.

144 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-512-3, 1. Auflage
Erschienen am 13.09.2012

Das Haus des Vaters

Roman

Aus dem Spanischen von Marion Dick
EUR 21,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Nachbar Ramón versucht, den Baum vor seinem Haus zu fällen. Das Wurzelwerk sei zu stark geworden, sagt er. Die Ich-Erzählerin schaut ihm zu. Sie mag Ramón; er war der beste Freund ihres verstorbenen Vaters. Der Vater ist beider Leerstelle, der präsente Abwesende, der im Verlauf des Buches immer prägnantere Gestalt annimmt.
Und so ist Das Haus des Vaters eine doppelte Erzählung des Abschieds. Ramón und die Erzählerin tauschen Erinnerungen an den verstorbenen Freund beziehungsweise Vater: glorreiche Momente, die den beiden Männern gehörten, Zärtlichkeiten und Zänkereien zwischen Vater und Tochter. Zugleich beginnen sich die beiden Hinterbliebenen im Jetzt zu nähern. Ihre jeweils unterschiedliche Art, mit dem Verlust umzugehen, wie sie sich mal umeinander kümmern, mal ratlos gegenüberstehen, macht Leserinnen und Leser oft schmunzeln oder lässt sie nachdenklich werden. Der argentinischen Autorin ist hier ein stilles, heiteres, eindringliches Buch gelungen.

Ángela Pradelli, geboren 1959 in Buenos Aires, hat Romane, Erzählungen und Gedichte veröffentlicht. Für ihren Roman Das Haus des Vaters wurde sie mit dem argentinischen Premio Clarín ausgezeichnet. Sie lebt als Lehrerin und Schriftstellerin in Buenos Aires.

»Ein meditatives, passagenweise fast lyrisches Buch.«

Tages-Anzeiger

»Pradelli besingt die unbedeutende Schönheit des Lebens ohne rhetorischen Schnickschnack, fast dem Diktat der Dinge selbst in ihrem Stummsein und ihrer Trauer folgend.«

Antonio Skármeta

»Lieben und Sterben – die großen Ereignisse des Lebens werden mit Staunen und innerer Größe hingenommen. Zwischendurch schließt man beim Lesen die Augen und fragt sich: Wie möchte ich leben? Wie älter werden? Wo gibt es solche Würde, in den kleinen unscheinbaren Dingen, die das Leben ausmachen? Angela Pradelli hat einen wundervollen, kleinen Roman über Lebenskunst geschrieben.«

Annemarie Stoltenberg, NDR

»Das Haus des Vaters ist ein sanftes und durch und durch poetisches Beispiel dafür, wie die erzählende Erinnerung an einen Menschen diesen in den Nachkommen lebendig hält, ihn achtet und wertschätzt. Dieser so gewonnene Schatz bereichert das Leben der Erzählerin und verwandelt ihre Trauer in Freude. Ein literarisches Kleinod.«

Winfried Stanzick, Sand am Meer

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