Asbest kein Problem mehr? Irrtum! Bis 2030 werden allein in Westeuropa mehrere hunderttausend Menschen an Asbestkrebs sterben.
Das dunkelste Kapitel in der modernen Industriegeschichte
Asbest ist tödlich. Obwohl in vielen Ländern Europas die Verarbeitung und der Import des Materials schon seit mehreren Jahren verboten sind, steigt aufgrund der langen Latenzzeit des Asbestkrebses die Zahl der Opfer Jahr um Jahr. Auch in der Schweiz: 5000 Personen sind zurzeit in medizinischer Beobachtung.
Galt das Mineral einst als »ewig« und »unauslöschlich«, hat sich im Verlauf des letzten Jahrhunderts gezeigt: Ewig ist nur die Spur des Todes, die diese Faser hinter sich lässt. Obwohl schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts das todbringende Potenzial der Faser bekannt war, erfolgten erste Verbote in Europa erst Jahrzehnte später, und noch heute kassieren gewissenlose Unternehmen in vielen Ländern der Welt Milliarden mit dem giftigen Baustoff.
Das Buch erzählt die Geschichte jener Männer und Frauen, die unwissentlich Tag für Tag, im Namen des Profits, der tödlichen Faser ausgesetzt waren. Für einmal kommen die Opfer und ihre Familien selbst zu Wort: Schweizer und Migrantinnen, aber auch eine Zwangsarbeiterin der deutschen DAZAG während des Naziregimes und eine schwarze »Arbeitskraft« im ehemaligen Apartheidstaat Südafrika. Sie alle erzählen von einem der dunkelsten Kapitel der modernen Industriegeschichte.
Maria Roselli, geb. 1962 in Italien, aufgewachsen in Zürich. Studium der Sprachwissenschaften an der Universität Pavia (I), Fachvertiefung in deutsche und englische Literatur. Seit 1990 Reporterin und freischaffende Journalistin in Zürich. Schwerpunktthemen: Arbeit, Migration und Entwicklungszusammenarbeit. Mitarbeit in vielen Publikationen, zuletzt: Mattmark nie vergessen (Unia, 2005), Das 20. Jahrhundert präsentiert vom Tages-Anzeiger (Werd Verlag, 2000).