Drei freche Gören mischen ein Stadtquartier in Buenos Aires auf.
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Roman
Die Straßen leerten sich, die Geschäfte schlossen zur Siesta, und die Mädchen aßen bei Leti zu Mittag. Danach machten sie sich wieder auf den Weg, auch wenn sie ziellos umherirrten. Sie setzten sich auf eine Bank auf dem Platz. Caro und Vale waren ziemlich deprimiert und sagten nichts. Leti hingegen bemühte sich, den Mut nicht sinken zu lassen. Sie versuchte den Freundinnen Zuversicht einzuflößen. »Wir finden sie schon. Ich bin mir sicher, dass wir sie finden«, wiederholte sie.
Sie sind die drei weiblichen Musketiere, weil sie zusammen durch dick und dünn gehen und in der Not zusammenstehen: Leticia, Valeria und Carolina, drei elfjährige Mädchen, die in einem mittelständischen Stadtteil von Buenos Aires leben. Ihre Väter haben ihnen ein Baumhaus in einer Magnolie gebaut; dorthin ziehen sie sich zurück, wenn sie Kriegsrat halten und ihren Fantasien freien Lauf lassen wollen. Eines Tages kommen sie auf seltsame Weise zu drei Welpen, denen sie die Namen Drago, Nono und Piru geben. Diese Hündchen sind ihre ganze Freude. Doch auf ebenso seltsame Weise kommen sie ihnen wieder abhanden. Nun beginnt die intensive Suche nach den vermissten Tieren, während der die drei völlig ungeahnte, auch dunkle und schmerzhafte Seiten der Erwachsenenwelt entdecken und diese in Aufruhr und Schrecken versetzen – zunächst ungewollt, dann mit voller Absicht.
Eine bezaubernde und beglückende Erzählung von erlebter Freiheit, Solidarität und der Entdeckung der Welt.
Antonio Dal Masetto, geboren 1938 im norditalienischen Intra (Verbania) am Lago Maggiore, wanderte 1950 mit seinen Eltern nach Argentinien aus. Er hat acht Romane und zahlreiche Erzählbände veröffentlicht und gilt heute als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Argentiniens. Sein Werk wurde ins Französische (Edition du Seuil), Italienische (Einaudi) und Norwegische übersetzt. Antonio Dal Masetto starb 2015 in Buenos Aires.