Eine ergreifende Familiengeschichte, die vom Gulag über den Widerstand im Nationalsozialismus bis zum Kampf für Frauenrechte reicht
Mit zahlreichen historischen Bildern
Zwei Frauen zwischen Basel und Moskau
Auf dem Dachboden der Eltern stößt Beatrice Schmid auf ein wahres Fundstück: Dokumente ihrer Großmutter Marie und ihrer Großtante Paula. Es sind Briefe, Fotos, Artikel und andere Unterlagen, in denen sich die Katastrophen sowie die bedeutenden Emanzipationsbewegungen des 20. Jahrhunderts widerspiegeln.
Die eine, Paula, emigriert in den Anfangsjahren der Sowjetunion aus Basel nach Moskau, um am Aufbau einer neuen Gesellschaft mitzuwirken, blutjung und frisch verheiratet. 1937 wird ihr Mann erschossen, ihre zweijährige Tochter in ein Heim gesteckt, und sie kommt in den Gulag. Nach Stalins Tod wird sie rehabilitiert und findet ihre Tochter wieder. Trotz allem verbleibt sie in der Partei und verliert ihre Zuversicht nicht. Die andere, Marie, wird mit elf Jahren Waise und muss als Magd dienen. Sie wird Hilfsarbeiterin in Basel, sozialisiert sich politisch und ist bis zur Heirat mit Paulas Bruder stolz auf ihre Unabhängigkeit. Sie beginnt zu schreiben, veröffentlicht Artikel und setzt sich mit ihrem tiefen Gerechtigkeitsempfinden für die Rechte der Frauen ein. Das Schicksal ihrer Schwägerin lässt sie 1956 mit Protest aus der Partei der Arbeit austreten.
Beatrice Schmid nimmt uns mit auf ihre Recherchereise. Sie beschreibt, wie sie das Leben und Erbe ihrer engagierten Vorfahrinnen entdeckt, deren mutige Lebensgeschichten einen nicht mehr loslassen.
Beatrice Schmid, 1973 in Basel geboren, hat Literaturwissenschaft und Geschichte in Basel und Lausanne studiert, wo sie auch eine Assistentenstelle für neuere deutsche Literatur innehatte. Sie war Regieassistentin am Theater Basel und in Bern und arbeitet heute als Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte in Lausanne. Seit über zwanzig Jahren ist sie in Menschenrechts- und Klimagruppen aktiv.
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