Eine Verteidigungsministerin, die Hals über Kopf zurücktritt, Spitzenbeamte und hohe Militärs, die in gehetzter Kadenz das Handtuch werfen, Schocknachrichten aus Washington?– so wie sich die Beschaffung des Kampfflugzeugs F-35A heute präsentiert, erinnert sie an den Mirage-Skandal, der in den sechziger Jahren die Schweiz erschütterte.

Schritt für Schritt gelangen immer mehr Unstimmigkeiten ans Licht. Das Vergabeverfahren, das vom Militärdepartement als perfekt angepriesen wurde, hat massive Risse. Der F-35 entspricht nicht dem, was die Schweiz braucht und kann. Er befindet sich in der Entwicklung; immer mehr Mängel müssen behoben werden. Es muss mit Mehrkosten in Milliardenhöhe gerechnet werden. Und das geschieht vor dem Hintergrund der mittlerweile vertrackten Beziehungen zu den USA unter Donald Trump.
Mit Pierre-Alain Fridez äußert sich ein ausgewiesener Kenner der Materie. Er rollt die Beschaffungsgeschichte auf, zeigt die Hintergründe und schildert die Affäre als Ergebnis einer sorgfältigen Manipulation. Das Ganze läuft auf ein finanzielles und politisches Desaster hinaus – es sei denn, Bundesrat und Parlament finden den Mut, den eklatanten Fehler zu korrigieren.

Ein Kampfjet
• der für Überraschungsangriffe tief in feindlichem Territorium jenseits der Landesgrenzen konzipiert ist
• dessen Tarnkappeneigenschaft in Friedenszeiten verboten ist und zwingend aufgehoben werden muss
• der für den Schutz unseres Luftraums mittels Luftpolizei und Luftverteidigung viel zu langsam und schwerfällig ist
• mit ungenügendem Triebwerk, das auf Schweizer Kosten ausgetauscht werden muss
• der, anders als versprochen, einen Höllenlärm verursacht und um ein Vielfaches lauter ist als alle bisherigen
• der keinen Fixpreis hat und massiv teurer wird, als das Stimmvolk an der Urne bewilligt hat