Literatur und Landschaft in Graubünden – ein Lesebuch zum Wandern und ein Wanderbuch zum Lesen.
Literarische Wanderungen in Graubünden
Graubünden als traditionelles Transit- und Passland hat früh schon Literaten und Künstler angezogen – und jene, die etwas länger blieben, in Bann gezogen. Auf ihrer Italienreise haben viele die Bündner Ost-West- und Nord-Süd-Pässe traversiert. So kommen Viamala- und Rofflaschlucht, der Splügenpass, die »Maloja–Chiavenna-Drift« in zahlreichen Reiseschilderungen zu Ehren.
Mit der Fremdenindustrie finden weitere Orte und Talschaften ihren Niederschlag im Schaffen der Dichter und Denker. Zu diesen gehören berühmte Namen wie Friedrich Nietzsche und Conrad Ferdinand Meyer. Später schafften es die Lungenkurorte Arosa und Davos in die Weltliteratur. Am bekanntesten ist hier sicher Thomas Manns Zauberberg. Doch nicht nur Durchreisende, Gäste und Patienten, sondern auch einheimische Autorinnen und Autoren haben im dreisprachigen Kanton eine eindrückliche Anzahl Werke hervorgebracht. Dieser reiche Fundus deutschsprachiger, rätoromanischer und italienischer Literatur aus und über Graubünden bildet den Ausgangspunkt für 30 literarische Wanderungen im »Land der 150 Täler«.
Die literarische Spurenlese regt einerseits an, bekannte und unbekannte literarische Werke wieder zu lesen oder zu entdecken, und anderseits wandernd Einblicke in Kultur und Landschaft des heutigen Graubünden zu gewinnen.
Andreas Bellasi, geb. 1951 in Zürich, lebte seit 1980 in Graubünden. Er arbeitete als freier Journalist und Autor. Reportagen und Porträts in deutschschweizerischen und deutschen Zeitungen und Zeitschriften, u.a. in du, Das Magazin, Merian, NZZ Folio und im Zeit-Magazin. Veröffentlichungen: ein Merian-Tessin-Reiseführer (mit Ursula Riederer), diverse Sachbücher. Er erhielt den Ostschweizer Medienpreis 2000 (Sparte Reportage) und 2006 den Bündner Literaturpreis. Im August 2013 ist Andreas Bellasi in Thusis gestorben.