Kolumbien erlebt einen der langwierigsten bewaffneten Konflikte unserer Zeit. Welche Interessen stehen auf dem Spiel – und ist die Hoffnung auf Frieden berechtigt?
Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich
Ein Land zwischen Krieg und Frieden
Die meisten Kolumbianerinnen und Kolumbianer kennen ihr Land nur in einem latenten Kriegszustand. Staatsterrorismus, Guerilla, Paramilitarismus und Drogenhandel sind die Triebfedern eines der langwierigsten bewaffneten Konflikte unserer Zeit.
Die Friedensverhandlungen der Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos mit der Guerilla sind ein Versuch, die Rahmenbedingungen für eine Demokratisierung des Staates unter neoliberalen Vorzeichen zu schaffen. Aber die Schatten einer gewalttätigen Vergangenheit belasten die Gegenwart. Zu einflussreich erscheinen immer noch die Nutznießer des Krieges, zu schwerwiegend die historischen Versäumnisse auf dem Weg zu einer gerechteren Landverteilung, zu gravierend das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen.
Werner Hörtner führt mit seiner Analyse – insbesondere des Paramilitarismus und der rechtsautoritären Herrschaftspraxis des Langzeitpräsidenten Álvaro Uribe – zu den Wurzeln des Konflikts. Und er zeigt die zivilgesellschaftlichen Akteure und ihren Einsatz für Frieden, Demokratie und Aufarbeitung.
Werner Hörtner (1948–2015) war Journalist mit Schwerpunkt Lateinamerika und als solcher Mitbegründer der Informationsgruppe Lateinamerika (IGLA) und Mitherausgeber der Zeitschrift Lateinamerika anders. Von 1990 bis 2013 war er Redakteur der entwicklungspolitischen Monatszeitschrift Südwind. 1992 wurde ihm von der Österreichischen Bischofskonferenz der Preis für Dritte-Welt-Journalismus verliehen. Als Übersetzer oder Mitherausgaber hat er mehrere Werke lateinamerikanischer Literatur für das deutschsprachige Publikum zugänglich gemacht.