Alle europäischen Länder haben von der Sklaverei profitiert – nicht nur von billigem Zucker und Kaffee aus der Karibik.
Sklaven, Sklavereikultur und Emanzipation
Die Geschichte der schwarzen Karibik ist tief in der globalen Weltgeschichte verankert. Die der heutigen Globalisierung vorausgehenden Globalisierungen waren vor allem im 18. und 19. Jahrhundert Zwangsglobalisierungen von Sklavinnen und Sklaven aus Afrika, Handarbeitern, ausgewanderten Bauern, Kulis, Dienstknechten sowie Matrosen.
Michael Zeuske analysiert Kuba und andere Inseln der Karibik als Fokus der Globalgeschichte der Neuzeit. Er legt die 500-jährige Geschichte von Sklaverei und Rassimus dar, er zeigt den Alltag der Sklavereigesellschaften, den Widerstand, Kultur und Religionen sowie die Anpassung der afrikanischen Menschen und ihrer Nachkommen in einer frühen atlantischen Boomwirtschaft.
Das Buch vermittelt die Schrecken, aber auch die Faszination, die die Sklaverei immer wieder auf diejenigen, die von ihr profitierten sowie auf Literaten und Reiseschriftsteller ausübte. Es zeigt aber auch die subtileren Formen des Rassismus nach der Aufhebung der Sklaverei gegen Ende des 19. Jahrhunderts, einer Fremdheits- und Exklusionsideologie, die noch heute alle ehemaligen Sklavereigesellschaften in ihren Grundmuster prägt.
Michael Zeuske, geboren 1952, Sohn des Lateinamerikahistorikers Max Zeuske, ist Professor für iberische und lateinamerikanische Geschichte an der Universität Köln. Als Kind lebte er für einige Zeit auf Kuba, wo sein Vater für die DDR als Berater tätig war. Er studierte an der Universität Leipzig Philosophie und Geschichte mit Schwerpunkt auf der Geschichte Spaniens und Lateinamerikas. Zahlreiche Publikationen zu Kuba.