Mit dem Erzählmagier ins Luzerner Hinterland – Al Imfelds Kindheitsgeschichten.
Kindheitsgeschichten aus dem Luzerner Hinterland
»Wenn ich an Buttisholz denke, wird mir noch heute warm ums Herz.« So beginnt die erste von 29 Kindheitserinnerungen im neuen Geschichtenband von Al Imfeld. Etwas Nostalgie spielt gewiss mit, wenn der ehemalige Priester, Journalist, Landwirtschaftsexperte und Weltreisende beschreibt, wie die Käserei vor Ort einging, wie die historischen Wirtshäuser der Roten und der Schwarzen verschwanden und wie aus seinem Dorf eine bloße Ortschaft wurde.
Aber Al Imfeld verklärt die Vergangenheit nicht. In seinen Geschichten kommen Dürren vor, es gibt Kinderarbeit und die Armenküche der Bettelmönche. Die Feudalherren leben in der abgeschlossenen Welt der Reichen. Und die Kleinbauern und Pächter spielen »Armenseelenlotto«. Humor und Wehmut halten sich die Waage im Gang durch das Luzerner Hinterland von einst, als links und rechts der Kreuzstiege, in Hergiswil und Luthern, noch zwei verschiedene Zeiten eingeläutet wurden.
Al Imfeld, geboren 1935, wuchs im Luzernischen auf. Studium der Theologie, Philosophie, Soziologie, dann Journalismus und Agrarwissenschaften. Aufenthalte in afrikanischen Ländern, wo er u. a. Agrarwissenschaften unterrichtete. Al Imfeld war Entwicklungsexperte, Geschichtenerzähler und Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen. Er verstarb am 14. Februar 2017.