Die kleinen, alltäglichen Kulturschocks eines kurdischen Einwanderers: mit leiser Melancholie und feiner Ironie erzählt.
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Ein Kurde kommt in die Schweiz. Dort nicht wohl gelitten, hier nicht sehr willkommen. Die »neue Welt«, in die er über einen Zaun einsteigt, erscheint ihm fremd und unnahbar. Doch die spontane Hilfsbereitschaft seiner Landsleute erleichtert ihm die ersten Gehversuche im Exil. Immer wieder gelingt es den kurdischen Asylsuchenden, die eigene Kultur, etwa die mündliche Überlieferung, in Form von Geschichten aus der Heimat lebendig werden zu lassen. So begleiten die Lesenden den Protagonisten genauso in die kalten Büros der Einwanderungsbehörden wie unter die wärmende Sonne Kurdistans, sie nehmen teil an kleinen Freuden im neuen Land und manchmal auch am Gezänk im kurdischen Dorf. Und wieder zum Leben erweckt wird Elî, das kleine kurdische Mädchen, das in Männerdomänen eindringt und sich als junge Frau einer Guerillaorganisation anschließt – wofür sie von türkischen Militärs umgebracht wird. Der ungebetene Gast erzählt von den vielen kleinen Kulturschocks des Alltags und vom beschwerlichen Weg der Integration in eine neue Welt. Er klagt nicht und klagt nicht an. Er lächlet – über sich und über andere.
Yusuf Yesilöz, geboren 1964 in einem kurdischen Dorf in Mittelanatolien, kam 1987 als Flüchtling in die Schweiz, wo er u.a. eine Buchhandlung eröffnete und einen Verlag für kurdische Literatur gründete. Heute lebt er als Schriftsteller und Kolumnist in Winterthur. Der Gast aus dem Ofenrohr ist sein dritter Roman. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, etwa ins Französische, Italienische, Spanische, Schwedische und Türkische.