»Was für winzige Füße, sagte er, weiß wie Dampfnudeln.«

176 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-977-0, 2. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book verfügbar.

Erschienen am 15.03.2023

Der graue Peter

Roman

EUR 25,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Eigentlich müsste Peter ein unglücklicher Mensch sein, aber der Zufall, oder eine gütige Vorsehung, haben dafür gesorgt, dass ihm ein »Empfindungschromosom« fehlt. Schon seine Eltern kamen ihm vor wie fremde Wesen, und seine Frau, vermutet er, wird er bis an sein Lebensende nicht verstehen. Ihr erstes gemeinsames Kind ist bei der Geburt gestorben, und eines unscheinbaren Tages betritt eine Polizistin Peters Verwaltungsbüro, um ihm zu sagen, dass sein zweiter Sohn von einem Lastwagen überrollt wurde.
Sein Leben geht weiter, man schickt ihn nach Nancy, um eine belanglose Grußbotschaft zu überbringen. Als auf der Rückreise eine unvorhergesehene Fahrplanänderung angekündigt wird, vertraut eine verzweifelte Mutter Peter ihren Sohn an. Zéphyr, so heißt der Junge mit der orangefarbenen Schwimmweste, werde in Basel von seinem Onkel abgeholt. Auf der Fahrt versucht Peter dem fremden Jungen ein fürsorglicher Begleiter zu sein. Spontan steigen die beiden in Mulhouse aus, um Zéphyrs Tante (und ihre Carrerabahn) zu besuchen. Stattdessen landen sie in einem winterlich kalten Bach, einem 5-D-Film, der Zéphyr den Magen umdreht, einer Umkleidekabine und für die Nacht in einem Hotelzimmer. Von Unwägbarkeit zu Unwägbarkeit wird Peters Hilflosigkeit Zéphyr gegenüber zarter, ja zärtlicher. Eine schwer fassbare, in Momenten irritierende Beziehung entwickelt sich zwischen den beiden, bis sie doch noch in Basel ankommen und die Reise ein abruptes Ende nimmt.

Matthias Zschokke, geboren 1954 in Bern, ist Schriftsteller und Filmemacher und lebt seit 1979 in Berlin. Für seinen Debütroman Max erhielt er 1982 den Robert-Walser-Preis. Später wurde er u.a. mit dem Solothurner Literaturpreis, dem Grossen Berner Literaturpreis, dem Eidgenössischen Literaturpreis, dem Gerhart-Hauptmann- und dem Schillerpreis geehrt – und, als bislang einziger deutschsprachiger Autor, mit dem französischen Prix Femina étranger für Maurice mit Huhn.
Matthias Zschokke auf SRF Ansichten

»Seine eigensinnigen und gelassenen Geschichten verleihen gerade dem Nichtstun und dem Unzulänglichen zutiefst humane Würde und Bedeutung.«

Hans Ulrich Probst

»Ein Buch für Wagemutige! […] ›Der graue Peter‹ ist ein kurioses Leseerlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.«

24symbols

»Zschokkes Literatur ist ein Monolith in der immer seichter werdenden Masse.«

Gallus Frei-Tomic

»Wie sähe eine Welt aus, in der wir mehr unserem eigenen Empfinden und weniger den gerade gängigen Verhaltenscodes vertrauten? Diese Fragen stellt ›Der graue Peter‹ auf unerwartete und irritierende Weise.«

Ruth Gantert, Viceversa Literatur

»Hier schreibt einer ohne Netz. Ich traue diesem Erzähler – und erst recht seinem Autor – alles zu, und doch kann ich nicht anders, als mich ihnen beiden anzuvertrauen. Warum? Weil sie uns Geschichten liefern, die niemand anderem je eingefallen wären.«

Sieglinde Geisel, Schweizer Buchpreis

»Zschokke macht aus einer unscheinbaren Figur einen Antihelden, der einem, gefangen in seiner grauen Innenwelt, mehr und mehr ans Herz wächst.«

Bücherstimmen.ch

»Zschokke nimmt sich seiner Protagonisten durchaus liebevoll an, sein Markenzeichen ist die melancholische Heiterkeit.«

Frank von Niederhäusern, kulturtipp

»Melancholisch, meisterlich und nüchtern-unpathetisch geschrieben. Ohne Happy End, aber rührend und berührend und nicht frei von Ironie.«

Jolanda Fäh, daswortzumbuch.ch

Blogbeiträge zum Buch

  • Lesetipps: »Der graue Peter«

    Anina Barandun / 18. August 2023

    Was tun an heissen Tagen? Abtauchen in die Tiefkühltruhe oder – noch besser! – in eine völlig andere Welt. Zum Beispiel in die Welt eines scheinbaren Langweilers, der die Ampel umarmt, wenn sie im ric...

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