So leben Sans-Papiers in der Schweiz
Mit rund 100 Schwarz-Weiß-Fotos
Sans-Papiers in der Schweiz
Schätzungsweise 100'000 Menschen ohne geregelten Aufenthalt leben und arbeiten in der Schweiz. Diese sogenannten Sans-Papiers stammen aus Lateinamerika, aus Osteuropa oder Asien. Sie putzen, hüten Kinder, arbeiten auf der Baustelle, im Restaurant oder bei Bauern. Nicht selten Tag und Nacht, fast immer in prekären Arbeitsverhältnissen zu skandalös tiefen Löhnen. Bis zu 50 Prozent der bezahlten Hausarbeit in der Schweiz verrichten Sans-Papiers. Sie sind, wie man heute sagt, systemrelevant – und doch sehen wir sie nicht.
Dieses Buch holt Sans-Papiers aus ihren Hinterhofzimmern und Kellerwohnungen, macht sie sichtbar, ihre Geschichten erfahrbar. Ungefiltert und ungeschönt hält die Journalistin Tanja Polli Gespräche mit Frauen und Männern fest, die in der Illegalität leben müssen. Was hat diese Menschen dazu bewegt, ein Leben im Versteckten auf sich zu nehmen? Was macht es mit ihnen, in ständiger Angst existieren zu müssen? Was sind ihre Ziele, Hoffnungen und Träume?
Die Fotografien von Ursula Markus zeigen die porträtierten Sans-Papiers in Alltagssituationen. Jene, die den Weg aus der Illegalität hinter sich haben, bei der Arbeit oder privat im Kreis von Freundinnen und Familie. Andere, die noch drin stecken im Leben in ständiger Angst, an jenen Orten, an denen sie sich so sicher fühlen, dass eine Begegnung mit der Kamera möglich ist.
Pro verkauftem Buch geht ein Franken an Projekte für Sans-Papiers in der Schweiz.
Tanja Polli, 1969 geboren, lebt und arbeitet als freie Journalistin und Kulturveranstalterin in Winterthur. Anfang der neunziger Jahre baute sie dort die Gassenarbeit mit auf. Sie arbeitet unter anderem für den Beobachter.
Vor knapp drei Jahren bin ich in die Schweiz gezogen, nicht weit von hier geboren, war es weder sprachlich noch rechtlich kompliziert. Wie unterschiedlich sich Migration gestaltet und wie privilegiert...