»In seinem Schreiben geht Rolf Hermann aufs Ganze. Er pflegt, durchaus in der Tradition Robert Walsers, den Gestus des Verschwindens. Und er weiß, dass alles Schreiben aus der Einsamkeit kommt.«
Manfred Papst anlässlich der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Biel

128 Seiten, 19.0 × 12.0 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-794-3, 2. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 12.12.2019

Flüchtiges Zuhause

Erzählungen

EUR 24,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Vom Balkon des Hauses gleich hinter dem Bahnhof kann man mit dem Großvater die vorbeiratternden Güterwaggons zählen. Großvater Oskar, der in der nahen Fabrik Aluminium goss, das bis nach Italien und in die ganze Welt ging, und dessen weiteste Reise eine nach Einsiedeln war.

Im abgelegenen Bergdorf hingegen, wo die Gassen so eng sind, dass die Kinder quer über die Dächer laufen, lebt einzig noch die Großmutter, die immer von einem anderen Leben träumte und des Nachts Gedichte schrieb. Die Zeiten, da man die Waren über Leitern am steilen Berg transportierte, sind längst vorbei. Heute geht es samstags mit dem Subaru zum Einkauf ins Placette. Als eines Tages der Großvater den Jungen bittet, ihn zum Winterschnitt in die Reben zu begleiten, wissen beide, dass nicht nur deren Tage gezählt sind.

Mit seinem ersten Erzählband betritt Rolf Hermann literarisches Neuland. Er blickt auf Kindheits- und Jugendjahre in einem Tal zurück, um das himmelhoch die Berge stehen. Mit Wärme und Feingespür, in einer bildstarken, präzisen Sprache entfaltet er die Lebenswelt dreier Generationen im Wandel der Zeit. Er erzählt – eine sanfte Melancholie, bisweilen auch einen stechenden Schmerz auslösend – von stillen Sehnsüchten und leisen Abschieden. Und von der Tätigkeit, die den Dingen und Menschen, die man liebt, Dauer verleiht: dem Schreiben.

Rolf Hermann,1973 in Leuk im Kanton Wallis geboren, lebt heute als freier Schriftsteller und Performer in Biel. Sein Studium in Fribourg und Iowa, USA, verdiente er sich als Schafhirt im Simplongebiet. Hermann schreibt Lyrik, Prosa und Spoken Word. Mitglied der Mundart-Combo Die Gebirgspoeten. Für sein literarisches Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Tübinger Stadtschreiber (2010), dem Kulturpreis der Stadt Biel (2017) und 2019 mit dem Literaturpreis des Kantons Bern für Flüchtiges Zuhause.
Website Rolf Hermann
Rolf Hermann auf SRF Ansichten

»Was Hermann hier auftauchen lässt, ist so groß wie ein kleines Universum, wie eine ganze Lebenswelt.«

Daniel Di Falco, Der Bund

»Diese Erzählungen sind schlicht, tiefgreifend und wahrhaftig. Wer so schreiben kann in unserer Zeit, der hat verstanden, was es zu verstehen gilt, der kann uns berühren.«

Manuela Hofstätter, lesefieber.ch

»Unverstellt und schlicht erzählt Hermann von seiner Kindheit und Jugend im Wallis. Wir erkunden mit dem Autor ein Dorf, in dem die Häuser so eng stehen, dass die Kinder von Dach zu Dach laufen können. Doch auch diese Welt ist längst nicht mehr heil.«

Manfred Papst, NZZ am Sonntag

»Dass Hermann bislang zumeist in der Lyrik und in der Spoken-Word-Szene aktiv war, drückt in seinem ersten Prosawerk deutlich durch. Die visuelle, vor allem aber die auditive Wahrnehmung spielt in jeder Geschichte eine grosse Rolle.«

Lorenz Ruesch, Schweizer Buchjahr

»Um der Eintönigkeit des herbstlichen Mittellands zu entfliehen, bedarf es nicht eines Ausflugs in die Berge. Es reicht bereits, den Buchdeckel von Flüchtiges Zuhause zu öffnen, und schon wähnt man sich in einem Oberwalliser Bergdorf.«

Dario Pollive, Aargauer Zeitung

»Rolf Hermann hört Gletscher knirschen, blickt in die Gießerei der Alusuisse und in die Einkaufszentren. Ein leises, schönes Buch.«

Hansruedi Kugler, St. Galler Tagblatt

»Flüchtiges Zuhause ist ein rührendes Denkmal für eine vergangene Zeit. Die sieben Erzählungen sind aber auch kleine, literarische Perlen, verfasst mit großer sprachlicher Raffinesse.«

Markus Gasser, SRF2 Kultur

»Hermann erschafft ein liebevolles, poetisches Porträt seiner Familie über drei Generationen hinweg, erzählt von unerfüllten Träumen und veränderten Lebenswelten.«

Matthias Glatthorn, Börsenblatt

»Eigentlich ein Generationenroman über Menschen und Vergänglichkeit im Oberwallis.«

Daniel Rothenbühler, Salon SWIPS

»Erinnerungen machen Veränderungen spürbar, Erinnerungen sind stets mit Vergänglichkeit verwoben. Flüchtiges Zuhause zeigt dies auf. Mit einem Hauch Melancholie, mit einer Prise Wehmut, mit einer Portion Abschiedsschmerz. Aber ohne in Nostalgie zu verfallen.«

Lothar Berchtold, Walliser Bote

Blogbeiträge zum Buch

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    1.    No kisses. No hugs...  No Schmüsis, but Büsis.   2.    Was hilft dir, wenn dir Corona und alles drumherum über den Kopf zu wachsen droht? Gin Tonic und ausufernde Spaziergänge im Wald.   3.    ...

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