»Wir müssen Loosli als Schriftsteller entdecken!« Hugo Loetscher
Geschichten, Gedichte und Satiren
Carl Albert Loosli (1877–1959) ist nicht nur der Sozialreformer, Kulturpolitiker und Gesellschaftskritiker, als den ihn die siebenbändige Werkausgabe des Rotpunktverlags in Erinnerung gerufen hat. Loosli war immer auch Erzähler, Lyriker und Satiriker.
Der Schriftsteller Pedro Lenz verhilft diesem belletristischen Loosli zu seinem Recht, indem er seine Lieblingstexte aus Looslis Werk vorstellt. Zugleich soll dieses Buch als vergnüglicher und nachdenklich stimmender Einstieg in den Loosli-Kosmos dienen – mit Texten, die teils aus der Werkausgabe stammen, teils hier zum ersten Mal überhaupt veröffentlicht werden. Wir lesen von den Leiden und nicht wirklich vorhandenen Freuden eines geplagten Lokalberichterstatters, von einem, der aus Dankbarkeit Brandstifter wurde, von einer außergewöhnlichen Arbeiter-Weihnachtsfeier in Ostberlin, von dem umwerfend komischen Besuch bei einem berühmten Dichter, auf den Looslis Verse über die »Zweckdichtung« zutreffen, die da lauten: »Wähnt ihr euch ernstlich des Parnasses Pächter, / Weil sorglich ihr die Kunst vom Leben trennt?«
Das handliche »Einstiegsbuch« lädt zur Begegnung ein mit einem zutiefst menschlichen und teilweise wohl unerwartet poetischen C. A. Loosli.
Von C. A. Loosli liegen die siebenbändige Werkausgabe, hrsg. von Fredi Lerch und Erwin Marti, sowie der Gedichtband »Mys Ämmital« vor.
Carl Albert Loosli, geboren 1877, wuchs in prekären Verhältnissen bei einer Pflegemutter, dann in einer Erziehungsanstalt auf. Zwei Jahre in der Jugendstrafanstalt Trachselwald. Reisen, Arbeit als Korrespondent und Redaktor bei verschiedenen Zeitungen. 1903 ließ er sich mit seiner Familie in Bümpliz nieder. Zahlreiche Buchveröffentlichungen. Loosli starb 1959 in Bümpliz; er hinterließ ein reiches schriftstellerisches und publizistisches Werk, das in der Werkausgabe des Rotpunktverlags erstmals öffentlich zugänglich gemacht wurde.
Pedro Lenz, geboren 1965 in Langenthal, arbeitet seit 2001 vollzeitlich als Schriftsteller. Lenz ist Mitglied des Bühnenprojekts »Hohe Stirnen« und der Spoken-Word-Gruppe »Bern ist überall«. Er schreibt für die »Morgengeschichte« auf Radio DRS, Kolumnen für Zeitungen und Zeitschriften, derzeit für NZZ, WOZ und Blick. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Auszeichnungen.