»Ein absolut überraschendes Buch, das zum Interessantesten gehört, das in den letzten Jahren aus der italienischen Schweiz publiziert wurde.«
Aus der Jurybegründung Terra Nova Preis 2019

240 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-863-6, 6. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 27.03.2020

Tage mit Felice

Roman

Aus dem Italienischen von Karin Diemerling
EUR 24,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Ein Bergdorf im Tessin. Das frisch gestrichene Gemeindehaus, die Bar, wo der Alkohol fließt, der Schulbus aus Acquarossa, der Bauer Sosto, der letzte, der Kühe hat. Das Dorf von Felice. Vor dem ersten Hahnenschrei bricht er auf, der alte Kauz, der meistens barfuß läuft, um in einer Gumpe weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Auch bei Regen, auch bei Schnee. Danach hackt er Holz, pflückt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Käse zurück. Der junge Mann aus der Stadt, der mit ihm geht, entdeckt eine nie gesehene Dunkelheit, eine Stille, die hörbar, eine Kälte, die Hitze wird – und so manches Geheimnis um den neunzig Jahre alten Mann. Ihm wird klar: Wir dürfen uns Felice als glücklichen Menschen vorstellen.

Tage mit Felice ist ein minimalistisch erzählter Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Porträt eines Dorfs im Bleniotal. Dort oben, den Härten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hat, sind die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen. Und doch ist da eine starke Gemeinschaft, die Leben und Tod und den Einbruch des technischen Zeitalters ganz selbstverständlich teilt. Eine ergreifende, entschleunigende Lektüre.

Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er im Bleniotal. Sein Roman Tage mit Felice erschien 2020 auf Deutsch, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2021 folgte der zweisprachige Prosaband Tessiner Horizonte – Momenti Ticinesi mit Zeichnungen von Lorenzo Custer..
Fabio Andina auf SRF Ansichten

»Was sollen die Bewohner einer technisierten, komplexen, von Bedrohungen verdüsterten Gegenwartswelt von einem 90-jährigen Sonderling lernen, der seinen Ofen mit getrockneten Kuhfladen heizt und in jedem Kraut am Wegesrand eine Zutat für seine Minestrone entdeckt? Der Tesssiner Lebenskünstler Felice maßt sich nicht an, ein Prophet zu sein. Aber er verblüfft und verzaubert die Menschen durch Selbstgenügsamkeit und einen knorrigen Charme.«

Wolfgang Höbel, Der Spiegel

»Der Tessiner Fabio Andina hat ein hinreißend stilles Buch geschrieben über nichts. Und das bedeutet: Es ist ein Buch über alles.«

Roman Bucheli, NZZ

»Andina schreibt wunderbar geerdet über radikal Einfaches. Schön.«

Katja Schwingshandl, Buchkultur

»Was haben die Tage mit dem Erzähler gemacht? Wir erfahren es nicht. Und was mit uns? Was ist das Wesentliche? Genug zu essen, eine warme Stube, ein wenig Gesellschaft, ein Buch?«

Katja Lückert, Deutschlandfunk

»'Die einzigen Wahrheiten sind Geburt und Tod', sagt Felice einmal. 'Dazwischen ist der ganze Rest.' Was das ist, 'der ganze Rest', das steht alles in diesem zauberhaft poetischen Buch, das von den elementaren Dingen des Daseins viel weiß, noch mehr aber vom Unglück der Menschen, am meisten jedoch vom Glück der Kargheit. Auch darum ist dieser Roman so befreiend wie wenig anderes in unseren Tagen.«

Roman Bucheli, NZZ Feuilleton

»Tage mit Felice ist bei allem Minimalismus farbig, klangvoll und genau beobachtet. Es ist kein nostalgischer Abgesang auf ein Tessiner Bergdorf, sondern eine Meditation über das Menschsein 'klar und bestimmt wie ein Gebirgsbach, der zum Meer fließt'.«

Martina Läubli, NZZ am Sonntag

»Der Roman lässt uns darüber nachdenken, was das Leben ausmacht. Ein magisches Buch, das einen gleichermaßen nachdenklich wie heiter stimmt.«

Nicola Steiner, SonntagsBlick

»Eine wunderbar entschleunigende Lektüre.«

Marco Zysset, Berner Oberländer

Blogbeiträge zum Buch

  • Drei Minuten mit Fabio Andina

    Fabio Andina / 19. January 2021

    »Tage mit Felice« erzählt von der Kunst des einfachen Lebens und porträtiert zugleich ein Dorf und seien Bewohner, die den Einbruch des technischen Zeitalters teilen.

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