Demokratie wird es in Zukunft nur geben, wenn sie weiterentwickelt wird. Aber wie? Warum der Kapitalismus eine Übergangsform ist und was danach kommen könnte.
Das postkapitalistische Projekt
Achtzehn Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und dreißig Jahre nach dem Durchbruch des Neoliberalismus ist es Zeit, die Perspektiven einer fortschrittlichen Zukunftsgestaltung neu auszuloten. Die Autorinnen und Autoren rücken die Demokratie ins Zentrum, das heißt die bewusste Gestaltung der Gesellschaft durch die Gesellschaft selbst. Demokratie kann nur Bestand haben, wenn sie weiterentwickelt wird und die wesentlichen wirtschaftlichen Prozesse erfasst. Dafür muss das Korsett des Kapitalismus gesprengt werden, und dies stellt die Frage nach der Legitimation eines revolutionären Bruches.
Die verschiedenen Beiträge des Buches gehen auf die wesentlichen Fragen ein, die sich bei der Suche nach einer erneuerten linken Perspektive stellen. Hat der Kapitalismus das Potenzial, sich noch lange zu behaupten? Ist die demokratische Gestaltung der komplexen Wirtschaftsprozesse überhaupt eine Option, und wie lassen sich die Konturen eines solchen Projektes positiv beschreiben? Was kann man aus den Erfahrungen der letzten 200 Jahre für Schlüsse ziehen – insbesondere aus der Erfahrung des Stalinismus? Wer kann und soll einem postkapitalistischen Projekt zum Durchbruch verhelfen? Welche Rolle spielen Geschlechterdifferenz und Migration? Sind Revolutionen legitim? Und was ist mit den revolutionären Avantgarden?
Beat Ringger, 1955 geboren, lebt in Windisch bei Brugg. Er war Systems Engineer bei IBM, Zentralsekretär der Service-public-Gewerkschaft VPOD und Geschäftsführer des Schweizer Thinktanks Denknetz. Ringger hat neben vielen Artikeln und Reportagen mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt mit Cédric Wermuth Die Service Public Revolution. Corona, Klima, Kapitalismus – eine Antwort auf die Krisen unserer Zeit 2020 im Rotpunktverlag.