»So unbestechlich Lisa Elsässer das menschliche Tun und Lassen auch beobachtet, sie stellt ihre Figuren niemals bloß, sondern begegnet ihnen mit Empathie.«
Werner Morlang

160 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-829-2, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 08.03.2019

Erstaugust

Erzählungen

EUR 23,70 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Eine Frau macht einen Sprachkurs in London und lernt nur ein einziges Wort. Wie einen gefrorenen See betreten zwei ungleiche Schwestern das Feld ihrer Kindheit und kommen sich im Nebel für immer abhanden. Erst August, denkt das aufs Land verschickte Kind am ersten August und wartet weiter auf Post.
In ihren Geschichten verbindet Lisa Elsässer profane Widerstände mit den großen Lebensthemen: Liebe, Sehnsucht, Verlust. Getragen von der poetischen Sprache der Lyrikerin, vorangetrieben von der Lust am Erzählen, erforscht sie blinde Flecken der Kindheit, wagt sie zwanglose Liaisons, die ohne viel Worte auskommen, belauert sie die Existenz des Nachbarn auf dem Balkon gegenüber, die der eigenen verdächtig nahe rückt. Über allem schwebend die Vergänglichkeit, die sich unerwartet, und sei es beim Picknick am See, kristallisiert: »Es kann sein, dass morgen einer von uns allein aufstehen, die Brote allein essen muss. Er muss dann sogar allein leben!«

Lisa Elsässer, geboren 1951 im Kanton Uri, schreibt Lyrik und Prosa. Diverse Ausbildungen, u. a. als Bibliothekarin und Buchhändlerin. Von 2005 bis 2008 studierte sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig; heute lebt sie in Walenstadt. Sie wurde für ihr literarisches Schaffen mehrfach ausgezeichnet: 2014 Stipendiatin der Pro Helvetia am Deutschen Haus in New York; 2015 Stipendium der Landis & Gyr Stiftung für einen Aufenthalt in Berlin.

»Besondere Sensibilität beweist die Autorin, wenn sie in Kindheiten schlüpft. In der Titelgeschichte geht es um ein aufs Land verschicktes Kind, das auf Post wartet und den ersten August als "erst August" versteht. Herzzerreißend!«

Manfred Papst, NZZ am Sonntag

»Mit einer überaus einfühlsamen Erzählweise, aber auch mit klugem Sprachwitz und großer Experimentierfreudigkeit besticht Lisa Elsässers Erstaugust

Severin Perrig, literaturkritik.de

»Lisa Elsässer bewegt sich in der verknappenden Lyrik und der ausholenden Prosa. Die Sprache bleibt dieselbe: zart, feinfühlend, leise andeutend.«

Dieter Langhart, St. Galler Tagblatt

»Erzählung folgt auf Erzählung, aber behutsam und ohne Eile. Man schließt das Buch und legt es weg. Und doch ist man noch nicht fertig damit.«

Nadine Bantli, Sarganserländer

»Die Stärke ihrer sensiblen Erzählerin liegt im genauen Beobachten und Analysieren.«

Margrit Lustenberger, Luzerner Rundschau

»Die Geschichten von Lisa Elsässer sind direkt und zugleich unbestimmt, schön, traurig und mutig.«

Koni Loepfe, P.S.

»Elsässer erzählt leicht und beschwingt, nur bei genauer Betrachtung merkt man, wie hier um jedes Wort gerungen wurde. In dieser reduzierten Sprache versteckt sich grosse poetische Wirkmacht.«

Nick Lüthi, BookGazette

»Die neuen Geschichten beweisen einmal mehr, dass der Sturm dem Baum nichts anhaben konnte.«

Peter Surber, Saiten

»In Erstaugust findet Lisa Elsässer eine Stimme, die auf eine ehrliche und poetische Art vom Leben und Sterben erzählt .«

Selina Widmer, Schweizer Buchjahr

»Mit diesem Text ist Elsässer ein kleines, sehr feines Meisterwerk gelungen, das perfekt die Balance hält zwischen Schmerz und Ironie.«

Verena Bühler, viceversaliteratur.ch