»Liebe reimt sich nicht umsonst auf Hiebe und Lüge. Nichts reimt sich umsonst. So stand es in meinem Buch. Ich hatte das selbst geschrieben. Ich wollte damit berühmt werden.«

200 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Broschur
ISBN 978-3-85869-955-8, 2. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 16.03.2017

Granada Grischun

Erzählungen

EUR 20,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Ein Mädchen verliert mit sieben seinen einzigen Freund – und versinkt fortan in viel zu großen Gummistiefeln. Ein anderes wartet sehnsüchtig auf Schnee, denn seine Eltern haben ein Skigeschäft: Kein Schnee und sie sind verloren. Sommer heißt Freibad, und das gehört den Girls. Sie entdecken hier zum ersten Mal die Schönheit der Jungen. Wenn sie hingegen in der Turnstunde die stinkende Seraina quälen, überkommt sie die Lust an Gewalt.
Romana Ganzoni erzählt einmal poetisch, dann explosiv und immer überraschend von den Beben einer Kindheit im Engadin und den Nachbeben im Heute. Mit einer bildreichen, kraftvollen Sprache sticht sie in eine Zeit, in der die Welt am Bahnhof endet, Bäche und Kinder zusammengehören und die Menschheit sich in Katholiken und Protestanten aufteilt.
Manchmal entpuppen sich die Erzählungen auch als Hommage – an Herrn Baumann, mit dem man im Speisewagen eine Baumhütte baut. Oder an den Vater, der tanzen konnte wie ein Gott, wenn er »Öl am Hut« hatte, und noch eine Rechnung offen hat, in Granada.

Romana Ganzoni wurde 1967 in Scuol, Unterengadin, geboren, wo sie auch aufwuchs. Geschichts- und Germanistikstudium an der Universität Zürich, Aufenthalt in London. Nach zwanzig Jahren Tätigkeit als Gymnasiallehrerin widmet sie sich heute ganz dem Schreiben und lebt als freie Autorin in Celerina, Oberengadin. Seit 2013 Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. 2014 Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Seit 2015 Kolumnen in der Schweiz am Sonntag und im Kultur­Blog der Engadiner Post. Für ihren Erzählband Granada Grischun (2017) und ihren ersten Roman Tod in Genua (2019) wurde sie mit dem Bündner Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. romanaganzoni.ch Romana Ganzoni auf SRF Ansichten

»Granada Grischun ist ein ganz besonderes Buch und ein guter Begleiter für Menschen, die etwas für wahre, ungewohnte Gedankensprünge übrig haben.«

Ursa Rauschenbach-Dallmeier, Engadiner Post

»Romana Ganzonis Humor ist unverbraucht, und er macht das Grauen erträglich, wenn es sich anschleicht.«

Dieter Langhart, Thugauer Zeitung

»Romana Ganzoni erzählt unaufgeregt und poetisch. Gekonnt und ganz natürlich nimmt sie die kindliche Perspektive ein. Mit wenigen Pinselstrichen vermag sie es, ihren Figuren Kontur zu verleihen und ein Gefühl für die Stimmung der Geschichte zu erschaffen.«

Martina Keller, Viceversa Literatur

»Aufwachsen im Engadin der 1970er-Jahre – die hier versammelten Erzählungen zeichnen allerdings keine süssliche Heimatroman-Idylle, sondern fordern heraus.«

Gabriele Fachinger, ekz.bibliotheksservice

»Sprache als Zeitmaschine: zurück in Kindheitserinnerungen und vorwärts in eine sprachliche Utopie. Die Zukunft liegt im vielleicht verlorenen Zuhause, das schreibend noch einmal aufersteht.«

Esther Krättli, RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha

»Romana Ganzonis Geschichten sind schräge Fragmente und schrille Splitter. Eine Welt der Bildbrüche, die man auch wie ein sich drehendes Kaleidoskop seelischer Muster lesen kann.«

Esther Krättli, RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha

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