»Romana Ganzonis Humor ist unverbraucht, und er macht das Grauen erträglich, wenn es sich anschleicht.«
Dieter Langhart, St.Galler Tagblatt
Auch als E-Book erhältlich
Paul und Nina. Weil sie beide dasselbe Buch lasen, waren sie im Rondell der Universität gleich Feuer und Flamme. Der Mathestudent nahm die angehende Opernsängerin mit nach Genua – und die elegante Tante Matilde, «letzter Star Europas», die dazu noch die beste Pasta der Welt macht, erteilte ihnen den Segen für eine Ehe ohne Probezeit. Lustvoll streiten, ob das Schöne das Wahre oder doch das Moralische ist, können Paul und Nina immer noch – dass aber ihr lang gehegter Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, lässt sich nach mehreren Fehlversuchen nur schwer lustigreden. Und als sie jetzt, wieder in Genua, auf dem Friedhof Staglieno die hundertjährige Mathilde zu Grabe tragen, bricht - unaufhaltsam - etwas auf. Sie blicken in einen Abgrund, der weder mit Tom Ford noch mit Chanel zuzuschütten ist.
In Romana Ganzonis erstem, rasant erzählten Roman prallt ein Paar aus der Welt des Zuviel auf das Genua einer alten, echten Dame, die ein anderes Jahrhundert gesehen hat, in einer Stadt, die gerade mit ihnen untergeht.
Romana Ganzoni wurde 1967 in Scuol, Unterengadin, geboren, wo sie auch aufwuchs. Geschichts- und Germanistikstudium an der Universität Zürich, Aufenthalt in London. Nach zwanzig Jahren Tätigkeit als Gymnasiallehrerin widmet sie sich heute ganz dem Schreiben und lebt als freie Autorin in Celerina, Oberengadin. Seit 2013 Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. 2014 Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Seit 2015 Kolumnen in der Schweiz am Sonntag und im KulturBlog der Engadiner Post. Für ihren Erzählband Granada Grischun (2017) und ihren ersten Roman Tod in Genua (2019) wurde sie mit dem Bündner Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. romanaganzoni.ch Romana Ganzoni auf SRF Ansichten