Auf der Suche nach dem roten Punkt
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Roman
Romana Ganzoni, Samuel Herzog, Lis Künzli und Karin Rey haben sich zu einem literarischen Quartett formiert, um im Episodenroman Der Verlag auf ungeahnten Wegen herauszufinden, was einen Kleinverlag im Innersten zusammenhält. Ihre Protagonistin Nola bewirbt sich, halb aus Not, halb aus Neugier, als Verlagsleiterin. Und tatsächlich, sie bekommt den Job, obwohl sie in dieser Welt nichts und niemanden kennt – außer der Lyrikerin Susanna Meinradi, für die sie seit ihrer Schulzeit schwärmt. Meinradi ist das literarische Aushängeschild des Verlags und hat verspochen, pünktlich zum Verlagsjubiläum ihren ersten Roman vorzulegen. Doch anstatt zu schreiben, taucht sie fast täglich im Verlag auf und fragt, ob Post für sie gekommen sei. Worauf sie so ungeduldig wartet, sind die Postkarten von Peter, einem Feldforscher, der seit Jahren in bizarrer Mission rund um die Welt reist. Peters Kartengrüße sind allerdings so verschlüsselt, dass nur die Übersetzerin und Dechiffrierkünstlerin Pénélope sie entziffern kann. Langsam beginnt Nola zu ahnen, dass Susanna, Peter und Pénélope unter einer Decke stecken.
Romana Ganzoni wurde 1967 in Scuol, Unterengadin, geboren, wo sie auch aufwuchs. Geschichts- und Germanistikstudium an der Universität Zürich, Aufenthalt in London. Nach zwanzig Jahren Tätigkeit als Gymnasiallehrerin widmet sie sich heute ganz dem Schreiben und lebt als freie Autorin in Celerina, Oberengadin. Seit 2013 Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. 2014 Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Seit 2015 Kolumnen in der Schweiz am Sonntag und im KulturBlog der Engadiner Post. Für ihren Erzählband Granada Grischun (2017) und ihren ersten Roman Tod in Genua (2019) wurde sie mit dem Bündner Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. romanaganzoni.ch Romana Ganzoni auf SRF Ansichten
Samuel Herzog, geboren 1966, führte einen unabhängigen Kunstraum mit Küche in Basel, gab verschiedene Mikrozeitschriften heraus, betreute einen Kleinstverlag, erforschte als Ausgrabungstechniker die Bronzezeit und war jahrelang als Begleiter von Liegewagen in Europa unterwegs. Er studierte Kunstgeschichte und war als Kunstkritiker und Redakteur für diverse Medien tätig. Heute bewegt er sich im Grenzbereich von Kunst, Literatur und Journalismus. Er schreibt über seine Reisen, beschäftigt sich mit kulinarischen Themen und widmet sich literarisch-künstlerischen Projekten wie der fiktiven Insel Lemusa, deren facettenreiche Kultur er seit 2001 in Museen, Publikationen und im Internet vorstellt.
Lis Künzli, 1958 geboren in Willisau, studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Berlin und lebt heute in Toulouse. Die Übersetzerin von Amin Maalouf, Atiq Rahimi, Camille Laurens, Pierre Bayard, Pascale Hugues, Marivaux und anderen ist Trägerin des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2009. 2024 wird sie mit dem renommierten Prix lémanique de la traduction ausgezeichnet.
Karin Rey, geboren 1990, hat nach ihrem Abschluss in Literarischem Schreiben am Literaturinstitut in Biel/Bienne zusammen mit Maja getestet, wie viele Closeby-Routen man innerhalb einer Woche abwandern kann. Wer von beiden dabei die Schuhe im Zug verloren hat, soll nicht verraten werden. Karin Rey lebt in Windisch.