Bittere Bohnen – eine politische, soziale und Umweltgeschichte des Kaffees

272 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-03973-003-2, 2. Auflage

Mit 32 Seiten farbigem Bildteil und Grafiken Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 19.07.2023

Kaffee

Eine Geschichte von Genuss und Gewalt

EUR 28,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Durchschnittliche Mitteleuropäer trinken zwei oder drei Tassen Kaffee am Tag, Nordeuropäer noch mehr. Kaum jemand denkt dabei an die Arbeit, die Armut und die Umweltzerstörung, die in dieser Alltagsdroge stecken. Kaffee war in Europa von Anfang an eine Kolonialware und ist es im Grund noch immer.
Dieses Buch erklärt die verschiedenen Methoden, Kaffee anzubauen und aufzubereiten mit allen damit verbundenen Gefahren für die Umwelt. Es zeigt, wie die Produktion der Bohnen zum Klimawandel beigetragen hat und warum sie nun von ihm bedroht wird. Es erzählt die Geschichte der Ausbreitung des Kaffees von seinen Anfängen als wilder Waldkaffee in Äthiopien, seinem Weg über die arabische Welt nach Asien und übers Meer nach Lateinamerika, der heute bei weitem wichtigsten Anbauregion. Diese Geschichte war immer auch eine Geschichte des Kahlschlags von Regenwäldern, der Zwangsarbeit und der Sklaverei, des ungezügelten Kapitalismus und der Gewalt bis hin zum Völkermord. Auf vielen Plantagen gilt noch heute, was man in Lateinamerika sagt: Kaffee wird auf Armut angebaut. Das muss nicht so sein. Das Buch zeigt auch, dass es möglich ist, umwelt- und sozialverträglichen Kaffee zu produzieren. Der ist in aller Regel viel besser als die unter menschenverachtenden Bedingungen produzierte Massenware.

Toni Keppeler, 1956 geboren, berichtet seit vier Jahrzehnten über Lateinamerika, wo er jedes Jahr mehrere Monate verbringt. Er war Korrespondent verschiedener deutschsprachiger Medien und lehrte Journalismus an der Zentralamerikanischen Universität in San Salvador. Er lebt heute in Tübingen und arbeitet als freier Journalist und Buchautor. Für seine Reportagen wurde er unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet.

Laura Nadolski, 1997 geboren, hat in Bamberg und Madrid Geografie und Politikwissenschaften bis zum Bachelor studiert und in Augsburg einen Masterstudiengang in Klima- und Umweltwissenschaften abgeschlossen. Dazwischen hat sie mehrere journalistische Praktika absolviert und war Werkstudentin in Medienredaktionen in Deutschland und Spanien. Mit Toni Keppeler arbeitet sie seit 2017 zusammen. Derzeit promoviert sie am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena.

Cecibel Romero, geboren 1971, ist Journalistin und Kaffeesommelière. Sie hat zwölf Jahre lang auf einer kleinen Plantage umwelt- und sozialverträglichen Qualitätskaffee produziert. Sie lebt in San Salvador.

»Falls Sie nun aufstöhnen und innerlich ausrufen: ›Jetzt wollen die Wokeness-Linken uns auch noch den Kaffee nehmen!‹, sei Entwarnung gegeben. Die Autorinnen sind ja selbst leidenschaftliche Kaffeeliebhaber. Für einen bewussteren Konsum und eine aktivere Auseinandersetzung mit den ›vielen dunklen Seiten des Kaffees‹ aber plädieren sie sehr wohl.«

Daniel Graf, Republik

»Pflichtlektüre für den nächsten ›Überstürzten Neumann‹.«

Alexander Kluy, Buchkultur

»Nach der Lektüre dieses Buches könnte man glatt selbst ins Business einsteigen; zumindest wird man zur informierten Konsumentin, zum kritischen Geniesser.«

Lea Haller, NZZ Geschichte

»Toni Keppeler, Laura Nadolski und Cecibel Romero legen mit ihrem glänzend recherchierten Buch Kaffee – eine Geschichte von Genuss und Gewalt eine Art Kulturgeschichte des Getränks vor.«

Michael Wolf, Tagesspiegel

»Während der Lektüre faltet sich ein geschichtliches Panorama des Grauens auf. Die sich aufdrängende Frage, ob man überhaupt noch guten Gewissens Kaffee genießen kann, beantworten die Autor*innen am Ende aber doch entschieden: Man kann. Keppeler, Nadolski und Romero wollen die Auseinandersetzung mit den problematischen Aspekten anregen und plädieren für einen bewussteren Konsum.«

Tobias Oellig, Amnesty International

»Herausgekommen ist ein höchst lesenswertes, gut geschriebenes Buch, das ein breites Themenspektrum bietet. Der weite Weg von der Kaffeebohne bis zum Latte macchiato in den hippen Zentren der Welt, die Situation der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika, Landraub, gewalttätige Kaffeeoligarchien, der Aufstieg Brasiliens zur Kaffeeweltmacht, Regenwaldvernichtung, die Ökobilanz verschiedener Kaffeesorten und die wachsende Armut, die der Klimawandel mit sich bringt, sind nur einige der Themen.«

Tanja Dückers, Politik & Kultur - Zeitung des Deutschen Kulturrates

Blogbeiträge zum Buch

  • Bücher zu Weihnachten: »Kaffee. Eine Geschichte von Genuss und Gewalt«

    Christiane Schmidt / 24. November 2023

    Als Superweihnachtsgeschenk für Papa, Oma oder meine kaffeesüchtige Freundin Patrizia empfehle ich: »Kaffee. Eine Geschichte von Genuss und Gewalt«. Seit ich das Buch gelesen habe, kann ich Kaffeeetik...

  • Lesetipps: »Kaffee«

    Christiane Schmidt / 08. September 2023

    Ein Buch über Kaffee? Ja, Schluck für Schluck, reiner Lesegenuss: Pflanze, Anbau, Geschichte und Handel, Kolonialismus und Neokolonialismus, Klima und Umwelt, Sorten, Röstung, Qualität und Geschmack. ...

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