Raffinierte Miniaturen über die schönste Nebensache der Welt: das Essen.
Mit 33 Farbfotos
Täglich rauschen Gemüse, Gewürze, Früchte, Fleisch, Fisch an unserem Gaumen vorbei. Uns interessiert, ob sie uns schmecken, wie sie verarbeitet werden können, was für einen Effekt sie auf unsere Gesundheit haben; manchmal haben wir zu dem einen oder anderen Stück, das in unseren Mund wandert, eine besondere Beziehung – wenn wir damit Erinnerungen an unsere Kindheit, an Ferien, Liebschaften oder Triumphe verknüpfen. Diese »Mundstücke« sind ständig um uns, aber trotzdem haben wir meist nur wenig zu ihnen zu sagen. Nicht so Samuel Herzog. Er macht Erdbeere, Kohlrabi, Rinderherz und Co. für einen Moment zu den Protagonisten seiner Texte und fördert, aus einem ungeheuren Wissensschatz und überbordender Fantasie schöpfend, aus der Alltäglichkeit unserer Kochtöpfe noch die unerwartetsten Geschichten zutage.
Samuel Herzog, geboren 1966, führte einen unabhängigen Kunstraum mit Küche in Basel, gab verschiedene Mikrozeitschriften heraus, betreute einen Kleinstverlag, erforschte als Ausgrabungstechniker die Bronzezeit und war jahrelang als Begleiter von Liegewagen in Europa unterwegs. Er studierte Kunstgeschichte und war als Kunstkritiker und Redakteur für diverse Medien tätig. Heute bewegt er sich im Grenzbereich von Kunst, Literatur und Journalismus. Er schreibt über seine Reisen, beschäftigt sich mit kulinarischen Themen und widmet sich literarisch-künstlerischen Projekten wie der fiktiven Insel Lemusa, deren facettenreiche Kultur er seit 2001 in Museen, Publikationen und im Internet vorstellt.