»Sie haben ihn ohne Schuhe mitgenommen.«

216 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-03973-052-0, 2. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 16.04.2025

Sechzehn Monate

Roman

Aus dem Italienischen von Karin Diemerling
EUR 25,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Fabio Andina erzählt in Sechzehn Monate meisterhaft vom Schicksal seiner Grosseltern.
5. März 1944: In Cremenaga, einem kleinen Dorf an der italienisch-schweizerischen Grenze, wird der Schreiner Giuseppe Vaglio von der deutschen SS verhaftet. Er hat Juden und verletzten Partisanen geholfen, den Grenzfluss Tresa zu überqueren und sich in die Schweiz zu retten.
Am 6. Juli 1945, sechzehn Monate nach seiner Verhaftung, kehrt Giuseppe zurück: verwundet, abgemagert, auf einem Ohr taub. Bis an sein Lebensende schweigt Giuseppe – er ist der Grossvater von Fabio Andina – über das, was er erlebt hat.
Im Roman Sechzehn Monate zeichnet Andina das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in Kriegszeiten zusammenhält, obwohl der Faschismus einzelne Dorfbewohner vergiftet. Er porträtiert Giuseppes Frau, die fromme Concetta, die versucht, ihre zwei Kinder nie spüren zu lassen, wie verzweifelt sie ist. Und er begleitet Giuseppe auf seinem Leidensweg durch drei italienische Gefängnisse, auf dem Transport nach Mauthausen und durch den Albtraum der KZ-Zwangsarbeit. Nach Kriegsende kehrt Giuseppe zu Fuß nach Cremenaga zurück. Dass er überlebt hat, verdankt er seinem Schreinerberuf und seiner Liebe zu Concetta, an die er Tag und Nacht denkt und von der er weiß, dass sie auf ihn wartet.

Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er im Bleniotal. Sein Roman Tage mit Felice erschien 2020 auf Deutsch, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2021 folgten der zweisprachige Prosaband Tessiner Horizonte – Momenti Ticinesi (mit Zeichnungen von Lorenzo Custer) und 2023 der Roman Davonkommen, der die Vorgeschichte des namenlosen Erzählers von Tage mit Felice enthüllt. Auf Italienisch liegt zudem der Erzählband Sei tu, Ticino? vor. fabioandina.com

»Andina gelingt eine berührende Erzählung von Überleben und Liebe in Zeiten des Krieges. Zurückhaltend im Ton, aber anschaulich in der Schilderung der Lebenswelt, so dass man Giuseppe und seiner Frau Concetta ganz nahe kommt. Wie in Tage mit Felice erweist sich Andina als ein Meister des Alltäglichen. Zu Recht erhielt er dafür den Schweizer Literaturpreis.«

Martina Läubli, NZZ am Sonntag

»Sprachlich besticht Andinas Werk durch eine nüchterne, reduzierte Prosa, die in schmerzlichem Kontrast zur dargestellten Brutalität steht und das Grauen der Konzentrationslager eindrücklich vermittelt, ohne in Sentimentalität zu verfallen.«

F.M. Preuss

»Andinas Roman begeistert aber vor allem durch die lebhafte, dialogische Dramaturgie: denn Giuseppe und Concetta schreiben sich in Gedanken Briefe. Es sind Briefe, die sie das Ungewisse, die Notund die Angst bestehen lassen. Das Erzählen wird für sie überlebensnotwendig – und Literatur belegt damit ihren vielleicht edelsten Zweck.«

Hansruedi Kugler

Die nächsten Veranstaltungen

Lesung »Sechzehn Monate« mit Fabio Andina im Terranova Luzern

Donnerstag, 26.6.2025, 19:30 – 21:30 Uhr
Terranova Luzern

Zweisprachige Lesung «Sedici Mesi/Sechzehn Monate» mit Fabio Andina im Terranova Luzern. Weitere Infos finden Sie hier.

Lesung »Sechzehn Monate« mit Fabio Andina in der Buchhandlung Müller & Schade in Bern

Samstag, 28.6.2025, 17:00 – 19:00 Uhr
Müller und Schade, Bern

Zweisprachige Lesung aus »Sechzehn Monate« mit Fabio Andina im Terranova Luzern. Der Rotpunktverlag ist Gastverlag bei Müller & Schade im Juni, sie finden dort eine grosse Auswahl von unseren Büchern. Weitere Infos und Tickets finden Sie hier.

Rotpunkt Newsletter Unser Newsletter hält Sie über das Geschehen rund um unsere Bücher und Autor:innen auf dem Laufenden.