Mit dem Zug für ein paar Tage nach Genua…was gibt es da besseres als Reiselektüre in Form von Romana Ganzonis Romandebüt »Tod in Genua«?
Seit 17 Jahren ein Paar in Zürich und noch immer »heftig befreundet« – Nina und Paul, sie Opernsängerin, er Mathematiker.
Ein geplatzter Traum – » Ich hatte mir eingebildet, diese Schwangerschaften so sehr zu wollen wie Paul, aber mir fehlten die Kinder nicht, mir fehlte das Singen und mir fehlte Pauls Humor, der echte, nicht der zur Aufmunterungsstrategie verkommene.«
Die 100-jährige stilvolle und stets rauchende Tante aus Genua – »Aber Matilde war viel mehr als eine Tante, sie war Ersatzmutter, Ersatzvater. Und sie wurde meine Wunschmutter. Unsere Familie.«
Ihre Beerdigung am 5. September 2018 auf dem sagenhaften Friedhof Staglieno – »Nun verabschiedeten wir uns von all den Gerichten, dem Trost und der Köchin, die wir so gerne zia nannten, mit diesem zärtlichen und einlullenden z.«
Mit dem Tod der zia bröckelt sinnbildlich die ganze marode Stadt, und zwischen Nina und Paul brechen ungeahnte Abgründe auf.
Ein poetisches Lesevergnügen voller Sinnlichkeit und Sprachwitz – perfekt für ein langes Wochenende in dieser eindrücklichen Hafenstadt Liguriens.