»Die intime Spiegelung der Begegnung von zwei Menschen, die ebenso leidenschaftlich der Walliser Natur wie dem Schreiben verfallen waren.«
NZZ am Sonntag
Mit 32 Seiten Fotografien und Faksimiles
Briefwechsel 1942–1979
Corinna Bille und Maurice Chappaz waren ein Liebespaar, ein Schriftstellerpaar und später Eltern von drei Kindern. Um sich je ein eigenes Leben zu bewahren, entschieden sie sich für die Nähe auf Distanz, wohnten meist getrennt oder waren viel auf Reisen. Diesem Umstand verdanken wir einen so umfassenden wie faszinierenden Briefwechsel, fast vom Tag ihrer ersten Begegnung 1942 an bis zum Tod von Corinna Bille im Jahr 1979, der nun erstmals auf Deutsch erscheint.
Wir lesen berührende, zärtliche Liebesbotschaften wie auch Zeilen gegenseitiger Enttäuschung, und wir verfolgen den intensiven Austausch zur Entstehung zweier Lebenswerke, die damit verbundenen Krisen, das Ringen um den zum Schreiben unabdingbaren Freiraum inmitten von Familie, finanzieller Bedrängnis und täglichen Sorgen. Und wenn etwa der Grenzsoldat Maurice Chappaz den Dienstalltag beschreibt und Corinna Bille die Schwierigkeiten, für ihr zu Beginn verheimlichtes Kind zu sorgen, werden auch die zeitlichen Umstände greifbar, wie hier die Auswirkungen des Kriegs in der Schweiz, was aus dem Schriftsteller-Briefwechsel zudem ein besonderes Zeitdokument macht.
S. Corinna Bille (1912–1979), Tochter eines Malers und einer Bergbäuerin, beschließt mit fünfzehn, Schriftstellerin zu werden. Nach Schuljahren in einem Internat in der Zentralschweiz, »Lehrjahren« in Paris und Zürich führt sie ein Nomadenleben in Walliser Weilern, gemeinsam mit anderen Künstlern. Darunter Maurice Chappaz, den sie 1947 heiratet. Veröffentlichung von Prosa und Lyrik. 1975 wird sie für ihre Erzählungen mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die Natur in Verbindung mit der sinnlichen Körperlichkeit der Liebe zählt zu ihren Hauptmotiven.
Maurice Chappaz (1916–2009) war nicht nur Dichter, sondern auch Weinbauer, Hilfsgeometer beim Bau des Staudamms der Grande-Dixence sowie Umweltaktivist. Zahlreiche Wanderungen und Reisen. Publikation von über 40 Werken. 1997 wurde er mit dem Großen Schillerpreis und dem Prix Goncourt de la Poésie ausgezeichnet. Das Paar Bille-Chappaz, dem die Beschwörung der Natur als archaischer Kraft gemeinsam ist, gilt heute als ein Mythos der Schweizer Literatur.
»Es ist eine ziemlich gigantische Arbeit, die ich vor mir habe. Aber in Wahrheit liebe ich nur das: Schreiben, schreiben von morgens bis abends und mich um fast nichts anderes kümmern. Es ist meine...
Der Briefwechsel von Corinna Bille und Maurice Chappaz, »das verrückteste, das schönste, das wildeste Ehepaar der Schweizer Literaturgeschichte« (Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung), gelesen von R...