Sommerlektüre: »Mein Bruder Marco«

Ueli Mäder gibt uns in seinem bisher persönlichsten Buch einen Einblick in das Leben seiner Familie, insbesondere seines Bruders Marco. Ueli nimmt Abschied von Marco, dessen Werdegang und anschliessender Alkoholtod viele Fragen und Gefühle weckt. 
Wir erfahren, wie Marco als kleiner Junge aufwuchs, dann wissbegierig und interessiert sein Studium aufnahm, welche Ideale er verfolgte, wie er seine Mitmenschen unterstützte und welche interessanten Ansichten er vertrat. Man lernt seinen Charakter und seine Entscheidungen einzuordnen, immer im Hinblick auf sein soziales Umfeld und die gesellschaftlichen Anforderungen. 

Oftmals ertappte ich mich beim Lesen dabei, wie ich mich von seinen Ideen inspiriert fühlte und Marco zustimmen wollte – wie weit voraus er seiner Zeit doch war! Bis der Alkohol, erst nebenbei, dann immer stärker, Einzug in sein Leben hielt – und die beeindruckende Persönlichkeit mehr und mehr in den Hintergrund drängte. Gefühlvoll zeigt uns Ueli, wie das nicht nur Marco, sondern auch seine Nächsten beeinflusst hat. 

Die Liebe von Ueli zu Marco ist durch das ganze Buch spürbar, und ohne etwas zu verklären, werden uns die Erfolge, Misserfolge, Gedanken und Ideale von Marco nähergebracht, so dass ich die Lektüre mit dem Gefühl beende, Marco ansatzweise kennengelernt zu haben.
Ohne etwas zu beschönigen, hat mir das Buch noch einmal verdeutlicht, Menschen niemals nur auf eine Begegnung oder einen Lebensabschnitt zu reduzieren. Denn wo Licht ist, ist auch Schatten – und umgekehrt!

Ueli Mäders Buch »Mein Bruder Marco« können Sie hier bestellen.